2017 rückläufige Investitionsquote in Sachsen-?Anhalt

von 2. September 2020

Wie das Statistische Landesamt Sachsen-?Anhalt weiter mittteilt, stiegen die Bruttoanlageinvestitionen (+2,3%) geringer als das Bruttoinlandsprodukt (+2,7%), was in der Folge zum Rückgang der Investitionsquote führte. Das Investitionsgeschehen Sachsen-?Anhalts 2017 wurde vor allem durch die Rückgänge bei den Ausrüstungsinvestitionen ausgebremst, insbesondere im Produzierende Gewerbe (-3,0%) und im Wirtschaftsbereichen Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation (-12,2%).

Deutschlandweit stieg die Investitionsquote um 0,2Prozentpunkte. Hier fiel der prozentuale Zuwachs der Bruttoanlageinvestitionen (+4,6%) höher aus als der Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes (+3,5%). In den neuen Bundesländern (ohne Berlin) sank die Investitionsquote um 0,8Prozentpunkte und damit stärker als in Sachsen-?Anhalt. Insgesamt verzeichneten 9 Bundesländer einen Rückgang der Investitionsquote. Im Ländervergleich bewegte sich die Quote in einer Spanne von 14,1 % in Bremen und 25,4 % in Niedersachsen. Dagegen waren in den Ost-?West-Großraumregionen alte Bundesländer ohne Berlin (20,6 %) und neue Bundesländer ohne Berlin (20,8%) keine großen Unterschiede erkennbar.

Die Investitionsquote ist definiert als Anteil der Bruttoanlageinvestitionen (in jeweiligen Preisen) am Bruttoinlandsprodukt (in jeweiligen Preisen). Anhand dieser Quote lässt sich einschätzen, wie stark ein Land in die künftige wirtschaftliche Entwicklung investiert. Das Bruttoinlandsprodukt umfasst den Wert aller innerhalb eines Wirtschaftsgebietes während einer bestimmten Periode produzierten Waren und Dienstleistungen. Es entspricht der Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche zuzüglich der Gütersteuern und abzüglich der Gütersubventionen. Die Bruttoanlageinvestitionen umfassen den Erwerb von dauerhaften und reproduzierbaren Produktionsmitteln sowie selbst erstellte Anlagen und größere Wert steigernde Reparaturen. Als dauerhaft gelten diejenigen produzierten Güter, die länger als ein Jahr in der Produktion eingesetzt werden. Die Bruttoanlageinvestitionen setzen sich aus dem Erwerb neuer Anlagen und dem Saldo aus Käufen und Verkäufen von gebrauchten Anlagen zusammen.

Ausführliche im Rahmen der Revision 2019 überarbeitete Zahlenreihen zu den Investitionsquoten für alle Bundesländer veröffentlicht der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ in seiner Gemeinschaftsveröffentlichung Reihe 1 Band 5 „Entstehung, Verteilung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland 1991 bis 2019“ bzw. auf der Internetseite www.vgrdl.de.