Rekordversuch in der Halle-Messe

von 11. Januar 2011

Rekordverdächtig soll es in der kommenden Woche in der Halle-Messe in Bruchdorf zugehen. Denn Uwe (50) und Christian (23) Kratz aus Oberschmon bei Querfurt wollen am 19. Januar einen neuen deutschen Rekord aufstellen. Ihr selbst konstruiertes und gebautes Modell eines Verkehrsflugzeuges hat eine Flügelspannweite von 5,50 Meter, bei einer Länge von 5,40 Meter und einem Gesamtgewicht von acht Kilogramm. „Das ist aktuell das größte rein aerodynamisch fliegende Radio-Control-Indoor-Modellflugzeug“, erklärt Hobbypilot Uwe Kratz. Das bestätigt auch Jürgen Heilig, Sportreferent Indoor des Deutschen Modellfliegerverbandes. Mit einer Fernsteuerung will Kratz mit dem Modell nach einem geglückten Start einen einminütigen Rundflug absolvieren und wieder sicher landen. Dazu hat er drei Versuche. Ein erfolgreicher Versuch sichert ihm einen Eintrag im Deutschen Rekordbuch.

„Wir wollen die Grenzen des technisch Möglichen ausloten“, erklärt Kratz seine Motivation. Zusammen mit Sohn Christian hat er das elektrisch betriebene Styropor-Modell entwickelt und gebaut. Dabei habe man sich bewusst an der Größe der Halle orientiert. „Die Halle Messe Arena hat eine Länge von 100 Metern, ist 60 Meter breit und weist eine lichte Höhe von 10,90 Meter auf“, bestätigt der Objektleiter der Halle Messe, Dr. Jürgen Laubner. Über ein Jahr hat es von der Idee bis zur rekordfertigen Umsetzung gedauert. Herausgekommen ist ein einzigartiger Kompromiss aus Gewicht, Geschwindigkeit und Stabilität.

„Das Modell muss sehr leicht sein, damit wir mit geringer Geschwindigkeit fliegen können. Denn während Modell-Piloten im Freien ausreichend Platz haben, kommt die nächste Hallenwand garantiert“, beschreibt Kratz die Herausforderung. Dementsprechend auf Leichtigkeit getrimmt sind auch die Akkus, die die zwei Antriebspropeller versorgen. Je eine Akkuladung ist für einen einminütigen Rundflug mit Start und Landung konzipiert. Hier habe man wenige Reserven. Bei jedem neuen Versuch müssen, so Kratz, die Akkus ausgetauscht werden.

Neben Gewicht und Geschwindigkeit ist als dritter Faktor die Stabilität des Modells entscheidend. „Zum einen muss es die auftretenden Strömungskräfte aufnehmen und zum anderen für den Transport vollständig zerlegbar sein. Nicht zuletzt darf sich schließlich beim erneuten Zusammensetzen auch am Flugverhalten nichts ändern“, umreißt Kratz die Anforderungen. Mit einem festeren Styropor habe man hier das geeignete Material gefunden. Zusammen brauchen Vater und Sohn rund fünf Stunden, um das Modell flugfertig zusammenzusetzen.