SED-Gelder für Einrichtungen aus Halle

von 1. März 2011

20 Jahre gibt es die DDR nicht mehr, doch Geldmittel des untergegangenen Staates tauchen immer noch auf. 2,3 Millionen Euro aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR (PMO-Mittel) sind im vergangenen Jahr dem Land zugeflossen.

1,9 Millionen Euro erhält das Lehrerseminar in den Franckeschen Stiftungen. Damit kann die Gesamtausbildungskapazität auf 620 ausgebaut werden. Mit dem Geld wird das Haus 35 auf dem Stiftungsgelände saniert.

394.000 Euro erhält die Stiftung Moritzburg aus Halle (Saale). Die Mittel stehen laut Finanzminister Jens Bullerjahn für investive beziehungsweise soziale und kulturelle Zwecke zur Verfügung. Genutzt wird das Geld überwiegend für dringend erforderliche bauliche Maßnahmen in der zur Stiftung gehörenden Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg. Bullerjahn wies auf die Bedeutung der Einrichtung als Museum und Ausstellungshaus für die Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Die Galerie verfügt über einen der weltweit bedeutendsten Bestände an Druckgrafiken Feiningers sowie über einen reichen Bestand an Druckgrafik aus der Zeit der DDR.

Die weiteren verbleibenden Mittel in Höhe von 38.760 Euro sollen zur Sanierung der baulichen Anlagen der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn eingesetzt werden. Die Gedenkstätte Marienborn ist von besonderer Bedeutung für die demokratische Erinnerungskultur und ist die einzige in dieser Form und Größe noch erhaltene Grenzübergangsstelle an der ehemaligen innerdeutschen Grenze.