Umweltpolitik in der DDR

von 17. Januar 2011

Obwohl der Umweltschutz in der DDR verfassungsrechtlich verankert war, gab es kaum umweltpolitische Maßnahmen. Andere politische Zielvorgaben hatten Priorität. Die Heinrich-Böll-Stiftung und die BStU laden am Dienstag 18. Januar 2011 um 19.30 Uhr zu einem Vortragsabend ins Stadtmuseum in Halle (Saale) ein. Dabei geht es um die Umweltpolitik in der Deutschen Demokratischen Republik. Prof. Dr. Hermann Behrens und Dr. Jens Hoffmann Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung in Neubrandenburg beleuchten in ihrem Vortrag, welche Auswirkungen die Planwirtschaft auf die Umwelt hatte und wie mit Umweltschäden umgegangen wurde.

In der Energiewirtschaft verstärkte man in der DDR die besonders umweltschädliche Braunkohlegewinnung. Wasser- und Stromverbrauch waren staatlich subventioniert, was einen sparsamen Umgang mit diesen Ressourcen nicht gerade förderte. Fehlende Mittel beim technischen Umweltschutz und eine nahezu unüberschaubare Menge an Ausnahmeregelungen führten bestehende Rechtsvorschriften ad absurdum. Auf der anderen Seite hatte der Mangel an wichtigen Rohstoffen einen hohen Anteil von Wiederverwertung zur Folge (SERO) und der Gütertransport erfolgte – aus Kostengründen – zum großen Teil über die Schiene. Welche Auswirkungen hatte die Planwirtschaft auf die Umwelt? Wie wurde mit Umweltschäden umgegangen? Wie reagierten die Betroffenen?