Weltmeistertitel für Jura-Studentinnen-Quartett aus Halle

von 2. Juni 2010

Vier Studentinnen des Juristischen Bereichs (Forschungsstelle für Transnationales Wirtschaftsrecht) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) repräsentierten Sachsen-Anhalts größte Hochschule erfolgreich in der Endrunde der "ELSA Moot Court Competition on WTO Law" in der Dominikanischen Republik. Sie errangen den Weltmeistertitel für den besten Schriftsatz auf Klägerseite.

Dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren – darunter die Anwaltssozietät Huth Dietrich Hahn, der Deutsche Anwaltsverein, die Stiftung Rechtsstaat und der Deutsche Akademische Austauschdienst – konnten die vier MLU-Studentinnen in der vergangenen Woche nach Santo Domingo fliegen, um sich dem internationalen Wettbewerb der "European Law Student Association" (ELSA) im Welthandelsrecht zu stellen. Die angehenden Juristinnen Susanne Käbisch, Henrike Landgraf, Corinna Mückenheim und Anne Thomas, die von Prof. Dr. Christian Tietje und seiner Mitarbeiterin Emily Sipiorski unterstützt wurden, hatten sich im März bei der west-, süd- und osteuropäischen Regionalrunde im finnischen Helsinki erfolgreich für die WM in der Dominikanischen Republik qualifiziert. Dort repräsentierten sie sich nun professionell und erfolgreich.

An der internationalen Finalrunde vom 24. bis 29. Mai 2010 in Santo Domingo nahmen insgesamt 16 Teams teil, die sich aus einem Kreise von 56 Mannschaften in auf allen Kontinenten stattfindenden Regionalrunden qualifiziert hatten. Der diesjährige Fall, den die Studentinnen zu bearbeiten hatten, befasst sich mit dem internationalen Patentschutz für Arzneimittel und der Notwendigkeit, diesen bei Gefahr einer weltweiten Krankheitswelle eventuell zu lockern. Der Fall ist intensiv an die Geschehnisse im Zusammenhang mit der sogenannten Schweinegrippe angelehnt. Überdies betrifft er Rechtsfragen der Beschlagnahme von Arzneimitteln, die sich im Transit befinden. Auch hier liegen sehr aktuelle Geschehnisse, u. a. am Frankfurter Flughafen, zugrunde.

Im Wettbewerb musste das hallesche Team gegen Mannschaften aus Maastricht sowie den Philippinen antreten und sich dabei insbesondere auch bohrenden Fragen der international hochkarätig besetzten Richterbänke stellen. "Die Richter haben uns manchmal ganz schön ins Schwitzen gebracht", erklärt "Rechtsanwältin" Anne Thomas lachend. In der Gesamtwertung aller Teams mussten sich die halleschen Jura-Studierenden schließlich knapp geschlagen geben und erreichten nicht genügend Punkte, um sich für das Halbfinale qualifizieren zu können. Weltmeister in den mündlichen Verhandlungen wurde schließlich ein Team aus Indien.

Die intensive Vorbereitung des halleschen Teams in den vergangenen acht Monaten wurde dennoch reich belohnt. Die Mannschaft gewann den Gabrielle Marceau Award für den weltweit besten Schriftsatz auf Klägerseite. "Wir sind sehr stolz, als echte Weltmeister an unsere Universität in Halle zurückzukehren", sagt Susanne Käbisch.

"Mit dieser tollen Leistung", so MLU-Professor Tietje, "haben die Studierenden wieder einmal bewiesen, dass der Studien- und Forschungsstandort Halle im internationalen Wirtschaftsrecht weltweit einen Spitzenplatz einnimmt." Insgesamt nehmen hallesche Jura-Studierende nunmehr bereits seit acht Jahren erfolgreich an dieser Weltmeisterschaft im Welthandelrecht teil. Überdies bietet das Institut für Wirtschaftsrecht der MLU seit geraumer Zeit schon Studierenden die Möglichkeit, den Abschluss eines Master of Laws (LL.M. in Economic and Business Law) mit Schwerpunkt im internationalen Wirtschaftsrecht zu erwerben.