Aufbruch der Demokratie

von 23. März 2011

“Keine Gewalt“, “Wir blieben hier“, “Wir kommen wieder“, “Für die Stasi keine Gelder, denn es sterben unsere Wälder”, “Zivildienst jetzt” oder “Für eine DDR ohne Kampfgruppen”. Diese und ähnliche Sprüche las man im Spätsommer und Herbst 1989 vielfach in Halle (Saale). Der Zeit des friedlichen Umbruchs in der DDR widmet sich seit Mittwoch eine neue Ausstellung im Ratshof.

Unter dem Titel "Aufbruch der Demokratie: Demo-Sprüche von der friedlichen Revolution 1989 bis zur Volkskammerwahl 1990" zeichnet der Friedenskreis auf mit informativen Texten und Fotos gestalteten Tafeln die Zeit vom Herbst 1989 bis zur einzigen freien Volkskammerwahl am 18. März 1990 noch einmal nach. Zu sehen ist die Schau bis zum 21. April zu den Öffnungszeiten des Ratshofs.

Die Ausstellung soll nicht nur an die friedliche Revolution 1989 in Halle erinnern, sondern auch die Auseinandersetzung mit aktuellen Bezügen, den Wert und die Bedeutung der Demokratie in der heutigen Zeit befördern. Mit den gewaltfreien revolutionären Veränderungen in Nordafrika und in der arabischen Welt bekommt die Ausstellung zudem eine besondere Aktualität.

Der Friedenskreis Halle e.V. möchte mit dieser Ausstellung allen Interessierten – insbesondere der jungen Generation – einen Zugang zum Weg von der Friedlichen Revolution 1989 zur deutschen Einheit eröffnen und zugleich Zivilcourage, zivilgesellschaftliches Engagement und die Wahrnehmung demokratischer Grundrechte heute anregen. Die in Kooperation mit dem Reformhaus Halle e.V. und der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt e.V. sowie finanzieller Unterstützung durch Lotto Sachsen-Anhalt, die Stiftung Rechtsstaat und die Evangelische Studierendengemeinde Halle entstandene Ausstellung umfasst insgesamt 18 Tafeln, die von einem Autorenteam unter der Leitung des Historikers Andreas Thulin M.A. erarbeitet und umgesetzt wurde.