Ambulantes Kinderhospiz öffnet im Paulusviertel

von 28. September 2010

Ehrenamtliche Familienbegleiter betreuen bereits 20 Familien mit einem unheilbar kranken Kind oder Jugendlichen in Halle und Umgebung; erfolgreiche Zusammenarbeit mit den örtlichen Kliniken und Institutionen; neue Kontakt- und Beratungsstelle wird am 28.09.2010 eröffnet

Was tun, wenn das eigene Kind unheilbar krank ist? Eltern sind da froh, wenn ihnen geholfen wird, wenn sie Beistand bekommen. Seit einiger Zeit gibt es schon den Kinderhospizdienst am Elisabethkrankenhaus. Am Dienstag kam eine weitere Einrichtung hinzu.

Im Paulusviertel in der Schillerstraße eröffnete die „Björn Schulz Stiftung“ ihren ambulanten Kinderhospizdienst. Koordiniert wird die Einrichtung von Bettina Rähmer, die einst beim Hospiz in der Taubenstraße arbeitete. 25 Ehrenamtliche sind für die Stiftung in Halle tätig. Angeboten werden Lehrgänge, die für jeden offen stehen. Die Einrichtung sei nötig, weil die ambulante Versorgung den Bereich der sozialen und pädagogischen sowie palliativen Betreuung nicht mehr mit abdecken konnte, so Vorstand Jürgen Schulz.

In Halle wird mit der Kinderklinik in Kröllwitz, dem Verein zur Förderung krebskranker Kinder, dem Kinderpflegedienst Med-Concret und dem Krokoseum zusammengearbeitet. Jeden ersten Freitag im Monat findet ein offener Familientreff im Krokoseum statt, zu dem von der Stiftung betreute Familien mit ihren erkrankten Kindern kommen. Hier wird Raum für Gespräche und die Beschäftigung der Kinder geboten. Die erkrankten Mädchen und Jungen und ihre gesunden Brüder und Schwestern erfahren, dass sie nicht allein sind und es andere mit ähnlichem Schicksal gibt. Sie lernen, dass es nicht selbstverständlich ist, gesund zu sein, setzen sich mit den Krankheiten auseinander, fragen nach und verlieren Berührungsängste. "Das schafft ein gesundes soziales Klima, sorgt für Verständnis auf beiden Seiten und fördert die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen", so Schulz weiter.

Die Björn-Schulz-Stiftung wurde 1996 gegründet und nach einem kleinen Jungen, der kurz vor seinem achten Geburtstag an Leukämie verstarb, benannt. Sie steht Familien mit einem schwer- und unheilbar kranken Kind, Jugendlichen und jungen Erwachsenen umfassend, professionell und liebevoll zur Seite.
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