Auditierung des Diakonie-Darmzentrums

von 14. Dezember 2011

Mit der abgeschlossenen Auditierung des Darmzentrums am Diakoniekrankenhaus Halle (Saale) durch Fachexperten des TÜV und OnkoZert wurde überprüft, ob Tumorpatienten eine den Leitlinien und internationalen Standards entsprechende medizinische Versorgung erhalten.

Nach wie vor zählt Darmkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern und Frauen. Jedes Jahr erkranken über 70.000 Bundesbürger an dem heimtückischen Leiden, und ca. 40 Prozent der Betroffenen sterben daran. Dabei liegt die Heilungschance bei rechtzeitiger Früherkennung bei fast 90 Prozent. Doch die Realität sieht leider anders aus: Zu wenige nutzen die von den Krankenkassen angebotenen Vorsorgeuntersuchungen und der Krebs wird oft erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Genau hier setzen die Darmkrebszentren an: Alle Aspekte der Erkrankung von der Vorsorge, Früherkennung über Diagnostik, Therapie bis zur Nachsorge werden durch das Zentrum abgedeckt. Für die Patienten mit einer bösartigen Erkrankung des Darms bedeutet das eine lückenlose Behandlung durch die entsprechenden Spezialisten in enger Zusammenarbeit mit den kooperierenden niedergelassenen Ärzten.

So sind zum Beispiel für die Erfüllung der Prüfkriterien bei bestimmten Untersuchungen, wie Darmspiegelungen oder Operationen am Dick- und Enddarm, Mindestfallzahlen vorgeschrieben, auch Mitarbeiterschulungen sind von großer Bedeutung. Jeder Patient wird dem interdisziplinären Expertengremium im sogenannten Tumorboard, zu dem sich unter anderem Ärzte aus der Chirurgie, der Onkologie, der Gastroenterologie und der Strahlentherapie regelmäßig treffen, vorgestellt. Gemeinsam wird dann den Leitlinien und internationalen Erfahrungen entsprechend ein maßgeschneidertes Therapiekonzept für jeden Einzelfall erarbeitet und umgesetzt. Diese eingeforderte Qualität in Diagnostik und Therapie sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen den Ärzten der Klinik und den in eigener Praxis tätigen Spezialisten wird in einem Zertifizierungsverfahren durch externe Fachexperten vor Ort streng überprüft.

Das seit 2008 zertifizierte Zentrum hat sich in Person des Leiters des Darmzentrums, Prof. Dr. Peter Würl, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, und Dr. med. Georg Hübner, stv. Leiter des Darmzentrums und Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Suchtmedizin und Angiologie in Halle der erneuten Auditierung im Dezember 2011 gestellt.

„Mein Dank gilt speziell den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den kooperierenden Partnern in den Praxen, die das Projekt mit viel Engagement parallel zur täglichen Arbeit vorangetrieben haben“, unterstrich Prof. Dr. Würl, Leiter des Darmzentrums, den Einsatz aller Beteiligten. „Die erneute Auditierung wurde als Chance wahrgenommen, Arbeitsabläufe zu optimieren, die interdisziplinäre Zusammenarbeit besser zu koordinieren und somit die Behandlungsqualität weiter zu steigern.“