Im letzten Jahr wurde die Beesener Straße bereits zwischen Rannischem Platz und Melanchthonplatz saniert. HalleForum.de hat bei der Stadtverwaltung nachgefragt, wann nun mit einem Weiterbau zu rechnen ist. Das steht noch nicht richtig fest, sagte uns Baudezernent Thomas Pohlack. Grund seien geltende Vergabespielregeln. Diese würden einen Baubeginn erst im August zulassen. Das jedoch ist der Stadt zu spät. Denn dadurch rücken die Arbeiten zu sehr in den Herbst und möglicherweise Winter hinein, Die Gefahr von Schlechtwettertagen und Bauverzögerungen ist dadurch noch größer.
Die Idee der Stadtverwaltung deshalb: die HAVAG übernimmt, wie schon bei der Delitzscher Straße, die Projektsteuerung. Dadurch könnte bereits im Juni oder Juli gebaut werden. Einen entsprechenden Beschluss soll der Stadtrat im April fassen, so Pohlack.
Nach Angaben von Stadtsprecherin Ria Steppan soll zunächst der Abschnitt zwischen Melanchthonstraße und Gustav-Hertzberg-Straße saniert werden. Im nächsten Jahr seien zwei weitere Bauabschnitte vorgesehen. Dann soll auch die Kreuzung Huttenstraße / Robert-Koch-Straße umgestaltet werden. Der Straßenbahnverkehr soll in den jeweiligen Bauabschnitten über ein Gleis an den Baufeldern vorbeigeführt werden, so Steppan.
Der komplette Ausbau der Beesener Straße kostet 10 Millionen Euro. Dafür hat die Stadt Fördermittel beantragt. Der Fördermittelgeber hat in vorbereitenden Gesprächen die Förderfähigkeit bestätigt, so Ria Steppan. Die Aufnahme in die Mehrjahresprogramme sei erfolgt. Die Anträge auf vorzeitigen Maßnahmebeginn hätte man beim Landesverwaltungsamt gestellt, teilweise seien diese auch bereits bestätigt worden.
Das eigentlich verbotene aber derzeit geduldete Parken auf der Westseite der Beesener Straße soll künftig erlaubt werden. Dazu werden insgesamt 100 Stellflächen entstehen. Radler bekommen keinen eigenen Radweg. Stattdessen wird für sie ein Radstreifen direkt zwischen Fahrbahn und Parkbuchten eingerichtet, getrennt nur durch einen dicken weißen Strich. Auch zwischen Haltestelle und Straßenbahngleisen wird der Radweg weitergeführt, so wie es auch schon am Moritzburgring eingerichtet wurde. Vorgesehen ist eine Fußgängerampel am Melanchthonplatz, zusätzlich zur bereits jetzt bestehenden am Altenheim Lindenhof. Zudem werden im Vorfeld der Bauarbeiten 98 Linden gefällt. Diese seien nach Stadtangaben vielfach geschädigt. Neupflanzungen sind aber vorgesehen.
Die Beesener Straße wird derzeit täglich von bis zu 4000 Autos, 12.000 Fahrgästen in der Straßenbahn und 1000 Radlern frequentiert. Während der Bauarbeiten sollen die Straßenbahnen auch weiterhin fahren. Auf einem Teilabschnitt werden die Trams deshalb immer einspurig an der Baustelle vorbeigeführt.
