Ein Jahr ambulantes Kinderhospiz in Halle

von 7. Oktober 2011

Am Freitagnachmittag wurde im Kinderzentrum Krokoseum Geburtstag gefeiert. Der erste Geburtstag. Doch der Jubilar ist den Kinderschuhen trotzdem schon entwachsen. Das ambulante Kinderhospiz der Björn-Schulz-Stiftung hatte vor einem Jahr seine Pforten in Halle (Saale) eröffnet.

Natürlich gab es Geschenke. Doch nicht für die Stiftung selbst, sondern für einen schwerkranken Jungen. Der an den Rollstuhl gefesselte Teenie kann sich nun endlich freier bewegen. Denn am Freitag wurde in seinem Elternhaus ein Treppenlift eingebaut. Der war dringend notwendig. Doch die Krankenkasse bezahlte den Einbau nicht, und die Eltern konnten sich das nicht leisten. Also wurden Spender zusammengetrommelt. Die August-Bebel-Apotheke hat etwas gegeben, die Clarence und Emma Mielech-Stiftung, die Aktion Kinderträume, der Verein zur Förderung krebskranker Kinder, die Ernst-Probst-Stiftung und die Pflegeversicherung. 8.000 Euro kamen so zusammen. Die noch fehlenden mehr als 3.000 Euro hat der Treppenlifthersteller Lifta übernommen.

Nach einem Jahr Arbeit in Halle hat die Björn-Schulz-Stiftung aber auch neue Räume bekommen. Die alten Büros in der Schillerstraße mussten wegen Bauarbeiten geräumt werden. Nun sitzt die Stiftung in der Kleinen Ulrichstraße 24a. Also gleich einige Gründe zu feiern. Musikalisch umrahmt wurde der Tag von Viertelpoet. Und der Zirkus Klatschmohn zeigte Ausschnitte aus seinem Programm.

Die Björn-Schulz-Stiftung wurde 1996 gegründet und nach einem kleinen Jungen, der kurz vor seinem achten Geburtstag an Leukämie verstarb, benannt. Sie steht Familien mit einem schwer- und unheilbar kranken Kind, Jugendlichen und jungen Erwachsenen umfassend, professionell und liebevoll zur Seite. Gesucht werden noch ehrenamtliche Familienbegleiter. Der neue Ausbildungskurs beginnt am 19. Oktober 2011 und dauert etwa ein Jahr. Wer sich engagieren will, meldet sich bei Bettina Rähmer: raehmer@bss-services.de.