Eine hallesche Silvesterbilanz

von 3. Januar 2011

“Es war ruhiger als in den vergangenen Jahren.” Eine positive Bilanz über die Feiern ins neue Jahr hat Polizeisprecherin Ulrike Diener gezogen. Doch trotz alledem gab es für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in Halle (Saale) einiges zu tun.

So hatte in der Mesebergstraße in einem Hauseingang Unrat gebrannt, vier Menschen wurden durch Rauchgase verletzt. In der Azaleenstraße und auf der Silberhöhe waren durch Silvesterraketen Balkone in Brand geraten. In Halle-Neustadt brannte es am Treff durch Böller in einer Apotheke, auch drei benachbarte Geschäfte wurden durch den Rauch und die Sprinkleranlage in Mitleidenschaft gezogen. Am Silvesterabend gegen 18 Uhr brannte in der Berliner Straße unter der Brücke Volkmannstraße Unrat. Für die Löscharbeiten musste wegen starker Rauchentwicklung die Berliner Straße gesperrt werden. Das Feuer hatte zwei Stützen der Hochstraße beschädigt. Ein durch die Polizei angeforderter Statiker konnte aber Entwarnung geben. Die Standsicherheit des Brückenbauwerks ist nicht gefährdet. Am Reileck und an der Geseniusstraße wurden in der Neujahrsnacht zwei Telefonzellen durch Böller gesprengt. Auch Briefkästen, Mülltonnen und Autos im Stadtgebiet wurden beschädigt.

Alkohol und der falsche Umgang mit Böllern führte ebenfalls zu einigen Einsätzen. 277 Mal musste der Rettungsdienst ausrücken, es gab zahlreiche Körperverletzungen. So wurden zwei Hallenser am Silvesterabend in der Ernst-Kamieth-Straße von unbekannten Tätern verletzt und mussten ärztlich behandelt werden. Am Neujahrsmorgen gegen 4 Uhr wurde ein 45-Jähriger von mehreren Personen angegriffen, geschlagen und getreten. Seine Lebensgefährtin kam ihm zu Hilfe und griff sich einen der Täter. Daraufhin flüchteten diese, ein 18-Jähriger (1,68 Promille) konnte von der Polizei gestellt werden. Auch in einigen Wohnungen kam es nach ausgelassenen Feiern zu tätlichen Auseinandersetzungen, so die Polizei. Eine genaue Zahl der verletzten Personen konnte auf Nachfrage zunächst nicht mitgeteilt werden.

Schon kurz nach Mitternacht war die Feierei in der Südstadt vorbei. Ein Stromausfall legte weite Teile des Stadtteils ins Dunkle, die Musik verstummte. Erst nach drei Uhr konnte der Strom durch Umschaltungen am Trafohaus im Südstadtring wieder angestellt werden. Ursache war ein so genannter Erdschluss. Betroffen vom Ausfall waren auch die Straßenbahn sowie Teile der Straßenbeleuchtung bis in die Silberhöhe hinein.

Am Samstagvormittag begann dann zunächst in der Innenstadt das große Aufräumen. Die Stadtwirtschaft rückte gegen 8 Uhr auf dem Marktplatz an. Zunächst per Hand wurde der größte Unrat wie ausgebrannte Böllerbatterien und leere Sektflaschen eingesammelt. Am Ende waren es auf dem Markt und dem Boulevard rund drei Tonnen Müll, die zusammen kamen.