Fördermittel für Koch-Schwimmhalle fließen

von 7. März 2009

(ens) Der Monate währende Streit um einen Ersatzneubau für die marode Schwimmhalle in der Robert-Koch-Straße in Halle (Saale) ist beigelegt. Das Bundesinnenministerium habe am Freitag die Förderliste für Bauvorhaben im Rahmen des Konjunkturpakets abgesegnet und dabei auch die hallesche Schwimmhalle auf die Liste gesetzt, wie Christoph Bergner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, im Gespräch mit HalleForum.de sagte. Bis zuletzt war jedoch fraglich, ob Halle mit aufgenommen wird. Grund war der fehlende Förderantrag von Landesseite. Vor wenigen Wochen hatte das Landesverwaltungsamt für eine Überraschung gesorgt, als es eine Wirtschaftlichkeitsanalyse haben wollte.

“Das Sozialministerium in Sachsen-Anhalt hat die Dringlichkeit zunächst anders gesehen als wir”, so Bergner. Er selbst sei dann nach Magdeburg gefahren und habe in einem Gespräch die Notwendigkeit für eine schnelle Antragsabgabe erläutert. “Ich hatte Angst, dass andere in diesem Windhundverfahren um Fördermittel schneller sind”, sagte Bergner gegenüber HalleForum.de. Er selbst habe zwar gesehen, dass der Neubau zwingend notwendig ist. “Doch ich muss die Vergabe objektiv betrachten.” Ohne Antrag wäre deshalb eine Entscheidung für Halle nicht möglich gewesen. Nun hoffe er auf einen schnellen Baubeginn. “Prinzipiell könnte es noch in diesem Jahr losgehen.” Neu sei aber auch das Land gefragt, das derzeit im Haushalt lediglich 600.000 Euro für den Hallenbau eingestellt hat. Der Bund stellt für den Neubau insgesamt 2,5 Mio Euro zur Verfügung. Weitere 7,6 Mio. Euro kommen vom Land. Den Rest des 14-Millionen-Euro-Projekts trägt die Stadt als Eigenanteil.

Der Neubau der Schwimmhalle wurde nötig, um den Schwimmsport für das Sportgymnasium, den Hochleistungssport (Halle ist Olympiastützpunkt) sowie den Vereins- und Dienstsport zu sichern. Die 1969 eröffnete Trainingsschwimmhalle Robert-Koch-Straße hat einem Gutachten zufolge schwere statische Mängel. Um die Deckenbelastung zu verringern, wurden 1995 die Beleuchtungsbrücken über dem Schwimmbecken demontiert. An den Spannstählen der HP-Schalen wurden im gleichen Jahr Korrossionsschäden festgestellt. Bei Ultraschalluntersuchung im Jahr 1999 stellte der Gutachter zudem Hohlräume an den Auflageflächen der Schalen fest. Ursprünglich wollte ein Gutachter die Schwimmhalle bereits Ende 2007 schließen lassen. Die Stadt konnte aber eine längere Öffnung durchsetzen. Zum 31.12.2009 wird die alte Halle endgültig geschlossen.