Gespräch zur Zukunft der Orchester

von 2. Oktober 2002

Die Stadt ist im Rahmen ihres Konsolidierungsprogramms darauf angewiesen, die Mittel zum Unterhalt der Orchester deutlich zu reduzieren. Dies soll aber ohne Beeinträchtigung der hohen Qualitätsstandards und des unterschiedlichen künstlerischen Profils geschehen. Kultusminister Olbertz betonte, dass die gegenwärtigen Zuweisungen des Landes konstant bleiben, was er ungeachtet der auch im Land waltenden Sparzwänge durch Umschichtungen und eine entsprechende Prioritätensetzung erreichen möchte. Außerdem prüft das Land die Möglichkeit neuer gesetzlicher Regelungen zur Einrichtung eines Kulturverbundes, die auch die umliegenden Gemeinden, deren Attraktivität nicht zuletzt mit der Nähe renommierter Theater und Orchester zusammenhängt, an der Finanzierung beteiligen. Die für das Opernhaus und das Philharmonische Staatsorchester gegenwärtig verfügbare Gesamtfinanzierung im Umfang von rund 28 Millionen Euro müsste dabei mittelfristig um ein Viertel gesenkt werden. Unter dieser Voraussetzung sei es möglich, beide Klangkörper mit veränderten Strukturen zu erhalten. Kultusminister Olbertz hob den hohen Stellenwert hervor, den das Land der Musikkultur in der Saalestadt Halle beimesse, die jährlich allein zu den Händel-Festspielen von rund 20.000 musikbegeisterten Gästen aus aller Welt besucht werde. Die Stadt und das Kultusministerium haben eine gemeinsame Arbeitsgruppe gebildet, die unter der Leitung des Kultur-Beigeordneten Dr. Hans-Jochen Marquardt und des Staatssekretärs Wolfgang Böhm steht. Sie soll bis Ende Januar 2003 ein Konzept vorlegen, das die beiden Orchester auf eine gemeinsame Plattform stellt. Die Arbeitsgruppe setzt sich zum Ziel, in einem ersten Schritt, bis zum 1.8.2003, die Verwaltungen des Opernhauses und des Philharmonischen Staatsorchesters zusammenzuführen, darüber hinaus die Möglichkeit weiterer Synergieeffekte sowie eine Änderung der Rechtsform zu prüfen. Halle gehört zu den wenigen Städten Deutschlands, die zwei Spitzenorchester (A-Orchester) unterhalten. Die Beteiligten äußerten sich zuversichtlich, dass es gelingen wird, trotz der finanziellen Engpässe ein Konzept zu entwickeln, mit dem durch kostengünstigere Organisationsformen und Arbeitsweisen die Eigenständigkeit der beiden Klangkörper weitgehend erhalten werden kann, ohne die unterschiedlichen Aufgabenprofile aufzugeben. (Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Halle und des Kultusministeriums Sachsen-Anhalts)