Gewerkschaft fürchtet Lehrermangel

von 7. März 2009

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fürchtet ab dem Jahr 2012 einen Lehrermangel in Sachsen-Anhalt. „Ab 2012 müssen jährlich 600 bis 800 Lehrer aus Altersgründen in Sachsen-Anhalt ersetzt werden, die weit und breit nicht zu bekommen sein werden“, bilanzierte der GEW-Landesvorsitzende Thomas Lippmann bei einer Schulkonferenz. Er forderte deshalb eine politische Schadensbegrenzung durch die Landesregierung.

Für dieses Frühjahr haben sich seinen Worten zufolge 600 Lehramtsstudierende zur Ersten Staatsprüfung angemeldet, es stünden aber nur 170 Referendariatsstellen zur Verfügung, auf denen die Ausbildung in der zweiten Phase abgeschlossen werden könne. „Die Kultusminister in Niedersachsen oder Baden-Württemberg reiben sich sicher schon die Hände, wenn sie von uns 400 gut ausgebildete junge Leute bekommen“, sagte Lippmann.

Von den rund 160 neu ausgebildeten Lehrern, die dieses Jahr ihre Zweite Staatsprüfung abschließen, müssten alle im Land gehalten werden. Die von der Landesregierung geplanten 460 Neueinstellungen als Lehrer bis 2002 nähmen sich angesichts der drohenden Not schon jetzt wie ein Tropfen auf den heißen Stein aus. Die GEW erwarte von der Landesregierung ein Sofortprogramm für den Lehrernachwuchs, das sich im angekündigten Nachtragshaushalt wiederfinden müsse. Dazu gehörten die deutliche Aufstockung der Referendariatsplätze, eine Erweiterung des Einstellungskorridors und die Erhöhung der Studienplätze an den Universitäten des Landes.