Grüne gegen Kürzungen beim GSZ

von 23. September 2010

Damit die Ausgaben beim Bau des Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Zentrums in der Emil-Abderhalden-Straße nicht weiter steigen, will das Land bei der Bauausführung sparen. So wird beispielsweise die Bibliothek kleiner. Denn würde das Land das Unizentrum so realisieren wie einst geplant, während deutlich mehr als die zur Verfügung stehenden 52 Millionen Euro nötig. Von 7 Millionen Euro ist die Rede.

Nach der CDU wenden sich nun auch die Grünen im Stadtrat gegen Abstriche beim GSZ. Stattdessen fordert die Fraktion eine vollständige und denkmalschutzgerechte Ausführung. „Die Universität braucht bessere Arbeitsbedingungen für die Geisteswissenschaften, also muss der Bau des GSZ zeitnah auf Basis der ursprünglichen, umfassenden Pläne am Standort der ehemaligen landwirtschaftlichen Fakultät beginnen“, so Dietmar Weihrich, Vorsitzender der Fraktion. „Falls die Mittel für eine vollständige Umsetzung der Pläne nicht ausreichen, sollte das Vorhaben schrittweise umgesetzt werden. In einer ersten Bauphase könnten dann wichtige zentrale Einrichtungen wie die Bibliothek im uneingeschränkten Umfang gebaut werden. Anstatt die denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen landwirtschaftlichen Fakultät abzureißen, sollte die Sanierung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.“

Einen entsprechenden Antrag hat die bündnisgrüne Ratsfraktion für die kommende Ratssitzung gestellt: Ziel ist es, im für die Universität optimalen Umfang zu bauen, statt das Vorhaben qualitativ erheblich einzuschränken. Ein derartiger Kompromiss hätte zwar eine spätere Fertigstellung des Gesamt-Komplexes ‘Geisteswissenschaftliches Zentrum’ zur Folge, auch weil die zusätzlichen Mittel noch eingeworben werden müssten. Dietmar Weihrich ist aber der Meinung, dass es zur abschnittsweisen Realisierung keine Alternative gibt. „Der Baubeginn würde nicht weiter verzögert, die dringend benötigte Bibliothek würde in angemessener Größe kommen und es würde kein unflexibler Komplex unterhalb des Bedarfs der Universität entstehen – es bliebe Platz für spätere Erweiterungen. Und aus Sicht der Stadtentwicklung bliebe auf diesem Wege das reiche architektonische Erbe des Geländes erhalten.“

Allerdings: zu sagen hat der Stadtrat nichts, er kann nur Willensbekundungen abgeben. Das Land ist Bauherr und Genehmigungsbehörde zugleich. Allenfalls im Landtag gäbe es noch eine minimale Chance. Doch andere Stadträte umtreibt eher andere Sorgen. “Man sollte schleunigst beginnen”, so ein Stadtrat, der die Befürchtung äußerte, andernfalls könnte das Unizentrum gar nicht mehr gebaut werden.