Bis 2022 soll Deutschland atomstromfrei sein. Selbst die Grünen wollen dem Atomkompromiss der Bundesregierung zustimmen. Zumindest die Parteispitze. In der Basis sieht es anders aus.
So hat sich der Landesvorstand der Grünen Jugend Sachsen-Anhalt am Mittwochabend gegen eine Zustimmung zum Leitantrag des Bundesvorstandes bei der Bundesdelegiertenkonferenz ausgesprochen. Die Entscheidung fiel einstimmig.
Der angebliche Konsens der Bundesregierung ist kein wirklicher Konsens. Der Atomausstieg wäre bereits 2017 möglich, sagte der Landesvorsitzende Vinzent Vogt, und verweist dabei auf Untersuchungen des Umweltbundesamtes. Die Konditionen der Rücknahme der schwarz-gelben Laufzeitverlängerung seien hingegen schlecht. Denn während bei erneuerbaren Energien gespart werden solle, seien neue Kohlekraftwerke vorgesehen.
Vogt äußerte sich in diesem Zusammenhang auch zur Suche nach einem Atommüllendlager. Der nun ergebnisoffene Schwarzbau im geologisch ungeeigneten Endlager Gorleben und das Auslassen der Verbesserung von Sicherheitsstandards der AKW sind für Mensch und Umwelt gefährlich, sagte er. Ein grüner Blankoscheck für schwarz-gelb wäre nicht hinnehmbar. Ein gemeinsamer Kampf mit der Anti-Atom-Bewegung für einen wirklichen Konsens, der von der Bevölkerung getragen ist, wäre stattdessen nötig.