Hallesche Universität untersucht gesellschaftliches Engagement von Mittelständlern

von 20. November 2012

Die Umfrage ist Teil eines entsprechenden Pilotprojekts, das das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen seiner Initiative “CSR – Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand” aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds fördert. Am 28. November stellen die Forscher das Projekt bei einer Fachtagung in Magdeburg vor.

“Unternehmen sind, ob sie es wollen oder nicht, immer Teil der Gesellschaft”, sagt der Erziehungswissenschaftler Holger Backhaus-Maul, Leiter des Projekts an der MLU. “Kleine und mittelgroße Unternehmen schätzen ihre soziale und ökologische Bedeutung oftmals als gering ein. Fälschlicherweise. Denn sie sind es, die sich zumeist schon länger und selbstverständlich vor Ort engagieren. Wohlwissend, dass sie unmittelbare Nutznießer einer intakten Umwelt und vitalen Gesellschaft sind.”

Die Vorteile gesellschaftlichen Engagements für kleine und mittelständische Unternehmen lägen auf der Hand. Es sei oftmals eine Quelle für Innovationen und Inspirationen. So seien etwa Anregungen und Verbesserungen für die Produkt-
und Personalentwicklung, die Energie- und Ökobilanz sowie die gesellschaftliche Wertschätzung des Unternehmens zu
erwarten.

Bei dem Pilotprojekt arbeiten in Sachsen-Anhalt das federführende Bildungswerk der Wirtschaft (BWSA), der Bund
für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Philosophische Fakultät III der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg zusammen. Die Umfrage wurde mit Unterstützung des halleschen Zentrums für Sozialforschung
(ZSH) durchgeführt, einem An-Institut der Universität.

Die Forscher befragten über 250 Geschäftsführer von kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen-Anhalt über die Art
und Weise, den Umfang und die Rahmenbedingungen ihres unternehmerischen Engagements. “Die Umfrage ist die erste
grundlegende Bestandsaufnahme hierzu in Sachsen-Anhalt. Auf dieser empirischen Grundlage wollen wir Erkenntnisse
gewinnen, die Unternehmen in die Lage versetzen sollen, ihr gesellschaftliches und ökologisches Engagement weiter zu
entwickeln und zu profilieren”, erläutert die verantwortliche wissenschaftliche Mitarbeiterin Franziska Mittelstädt.

Die halleschen Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler rechnen damit, erste Befunde ihrer Untersuchung im Frühjahr
2013 präsentieren zu können. Zunächst werden die Projektpartner am 28. November 2012 im Rahmen einer Fachtagung ihr Pilotprojekt in Magdeburg vorstellen.