Hochwasser nur langsam auf Rückzug

von 18. Januar 2011

Die Pegel der Saale in Halle sinken nur langsam. Grund ist nach Angaben der Stadtverwaltung das regulierte Wasserablassen an den Talsperren. Der aktuelle Pegel liegt bei 6,65 Meter (19 Uhr).

Schwerpunkt der Einsätze bleibt die Sicherung und Kontrolle des Passendorfer Deichs und des Bereiches des Gimritzer Dammes. Weitere Sickerstellen können nicht ausgeschlossen werden. Die Lage stabilisiere sich am Passendorfer Deich, so der Krisenstab. Am Gimritzer Damm werde untersucht, ob im Laufe des Mittwochs die Sandsäcke zurückgebaut werden. Die Deich-Kontrollen werden aufrechterhalten. Die Berufsfeuerwehr pumpt an der Brunnengalerie weiter ab. Betroffen sind drei Brunnen, die mit Ersatzpumpen betrieben werden müssen. Für das Finanzamt werden weiterhin Pumpen bereitgestellt. Dort war der Keller vollgelaufen.

Zehn Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Lettin sichern die Trafo-Station an der Eissporthalle entsprechend des Pegelstandes weiter. Sie werden durch die Berufsfeuerwehr abgelöst. Einschränkungen der Elektroenergieversorgung infolge des Hochwassers sind derzeit nicht bekannt. Die Störungen im Abwassernetz der Brachwitzer Straße und Talstraße bestehen weiterhin.

Die Situation im MMZ hat sich stabilisiert. Infolge der durchgeführten Sicherungsmaßnahmen konnten erhebliche Schäden verhindert werden. Nach Freigabe der beiden oberen Tiefgaragenebenen für Dauerparker wird ab Mittwoch, dem 19. Januar 2011, der vollständige Betrieb – also auch die Freigabe für Kurzzeitparker und die unterste Tiefgaragenebene im MMZ – wieder aufgenommen, teilte das MMZ mit.

Sandsäcke zur Deichverteidigung werden derzeit dort nicht weiter verfüllt. Jeweils rund 17.000 gefüllte Sandsäcke sind im Lagerbestand der Hordorfer Straße und am Hubertusplatz vorhanden. Die kostenfreie Ausgabe von Sand und die entgeltliche Bedarfsdeckung an Sandsäcken für die Bevölkerung wird an diesem Standort aufrecht erhalten.

Die Röpziger Brücke ist gesperrt. Eine Aufhebung der Sperrung wird erst bei einem Pegelstand von 6,30 Meter geprüft. Die Verbindungsstraße Hohenweiden – Silberhöhe ist derzeit nicht befahrbar überflutet.

Die Rückverlegung der fünf künstlich-beatmeten Patienten in das Alten- und Pflegeheim Ankerstraße 3 a ist abgeschlossen. Evakuiert bleibt zunächst das Alten- und Pflegeheim der Volkssolidarität Gut Gimritz.

Die Deutsche Post wurde über die Straßen/Gebiete informiert, an denen eine Zustellung derzeit nicht respektive nur erschwert möglich ist. Im Laufe des Tages hat es Ortsbegehungen/Kontrollfahrten zum Gut Gimritz, nach Planena, zur Information und Lageerfassung der betroffenen Bürger gegeben. Ebenso in Brachwitzer Straße, Talstraße und im Ammendorfer Ortsteil Burgholz.