IWH bekommt Interimsleitung

von 12. Oktober 2011

Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle IWH steht vor einer großen Umstrukturierung. Am Mittwochvormittag hat der Vorstandsrat des einzigen ostdeutschen Wirtschaftsforschungsinstituts getagt. Unter anderem wurde der Amtsverzicht des IWH-Präsidenten Prof. Ulrich Blum sowie des IWH-Geschäftsführers Frowin Gensch zum 31. Oktober dieses Jahres angenommen. Zudem vereinbarte der Vorstandsrat, dass das Institut ab November interimsweise von der Leiterin der Abteilung der Strukturökonomik, Dr. Jutta Günther, sowie von IWH-Konjunkturchef Prof. Dr. Oliver Holtemöller geführt werden soll.

„Auf der heutigen sehr konstruktiven Sitzung hat sich gezeigt, dass es im Land breite Unterstützung für das IWH gibt“, betonte Sachsen-Anhalts Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Prof. Birgitta Wolff. Die Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft hätten deutlich gemacht, dass alle an einem Strang ziehen. „Zudem hat der Vorstandsrat den auch schon von der Evaluierungskommission der Leibniz-Gemeinschaft festgestellten positiven Trend bei Publikationen und Drittmitteleinwerbung gewürdigt.“ Dabei machte Wolff klar, dass die Rettung des IWH noch nicht sicher sei, da es dazu bislang kein positives Votum der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) gebe.

Nach Angaben der Ministerin hat die Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität zugesagt, das IWH künftig stärker personell zu unterstützen. Wolff: „So soll die IWH-Präsidentschaft mit einer Professur an der Magdeburger Universität verknüpft werden.“

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hatte im Juli dieses Jahres gefordert, das IWH wissenschaftlich grundlegend zu reformieren und dafür im Laufe des kommenden Jahres die konzeptionellen und personellen Voraussetzungen zu schaffen. 2014 soll dazu eine erneute Evaluierung stattfinden.