Laberecken-Thema? Netzwerk Infrastruktureller Stadtumbau

von 28. November 2002

Stadt und Unternehmen der Wohnungs- und Versorgungswirtschaft sollen darin konstruktiv zusammenarbeiten und eine zukunftsfähige Infrastruktur auf der Grundlage der vorhandenen Fachplanungen zum Stadtumbau entwickeln. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und knappen Kassen reichen einzelne Fachkonzepte nicht mehr aus, um den notwendigen Strukturwandel in Halle stadtplanerisch aufzufangen und Entscheidungen für eine zukunftsfähige Stadt zu treffen. Hier sind strategische Stadtentwicklungskonzepte notwendig, die alle wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aspekte des urbanen städtischen Lebens berücksichtigen. Stadtumbau nur auf den notwendigen Abriss überzähliger Wohnungen zu beschränken, reicht angesichts der starken Bevölkerungsverluste und der damit verbundenen Verschiebung in den einzelnen Altersgruppen nicht aus. Vielmehr muss die künftige Stadtentwicklung auch Fragen der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit sowie die Versorgung der Bevölkerung mit sozialen, schulischen und kulturellen Einrichtungen klären. Die Funktionalität des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) muss ebenso in die Betrachtungen einbezogen werden wie die technische Infrastruktur zur Versorgung der Bevölkerung mit Energie und Wasser, die Beseitigung von Abwasser und Müll sowie die Lösung ökologischer Fragen. Dennoch sollen die einzelnen Stadtteile auch zu funktionierenden Sozialräumen entwickelt werden, die es dem einzelnen Bürger ermöglichen, sich mit seiner Stadt und insbesondere mit seinem Wohngebiet zu identifizieren. ”Mit dieser Herangehensweise kann die Stadt Halle trotz knapper Kassen aktiv eine funktionierende Infrastruktur gestalten”, so Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler am Samstag, 22. November 2002, während einer Beratung mit Führungskräften aus unterschiedlichen Fachbereichen der Stadtverwaltung. Das Netzwerk ”Infrastruktureller Stadtumbau” wird unter Federführung des Fachbereichs Planen und Bauen bis März 2003 zunächst alle verwaltungsinternen Fachplanungen zu einer ersten raumbezogenen Planung zusammenfassen. Daraus soll für den Stadtrat eine Entscheidungsvorlage erarbeitet werden, die den städtischen Versorgungsauftrag ganzheitlich betrachtet und die Bevölkerungsentwicklung bis 2010 berücksichtigt. Durch den raumbezogenen Planungsansatz wird bisherigen Ressortegoismen entgegengewirkt. Synergieeffekte werden in den Bereichen Kultur, Schule, Sport und Soziales erwartet. Damit trägt eine effektive Stadtplanung auch zur Konsolidierung des städtischen Haushalts bis 2007 bei. Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler machte in der Beratung deutlich, dass eine altersgerechte und der Bevölkerungsentwicklung angepasste Neustrukturierung der städtebaulichen Entwicklung zwingend notwendig ist. ”Dieser Prozess muss in den nächsten Jahren dazu führen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt ganz stark identifizieren, dass sie gern hier leben und dass sie sich bewusst sind, dass Halle trotz des notwendigen Umbaus eine Stadt ist und bleibt, die auch in Zukunft über eine reiche Infrastruktur verfügen wird”, so die OB. Einrichtungen der Daseinsvorsorge wie Kindertagestätten, Schulen, Kultur- und Sporteinrichtungen, soziale und altengerechte Einrichtungen sollen im Rahmen der infrastrukturellen Planung vernetzt und dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden. ”Halle wird sich in den nächsten zu einer modernen Stadt entwickeln, in der sich Alt und Jung wohlfühlen, in der an die Belange von Behinderten gedacht ist, und ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger integriert werden. Keine Bevölkerungsgruppe wird bei dem ganzheitlichen Planungsansatz vergessen”, ist Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler überzeugt. (Quelle: Stadt Halle)