Leerstand: CDU-Rat fordert stärkeren Plattenbau-Abriss

von 30. Dezember 2009

Am Mittwochmorgen hat HalleForum.de über die neuen Ergebnisse des Techem-empirica-Leerstandsindex berichtet. Zu den Schlusslichtern gehört dabei auch die Stadt Halle (Saale). 13,6 Prozent aller Wohnungen stehen leer. Nur in Schwerin ist die Lage noch schlechter. Diese müsse „als dramatisches Signal für die historische Bausubstanz der Stadt gesehen werden“, so CDU-Stadtrat Roland Hildebrandt. Mit der hohen Leerstandquote sei es enorm schwierig, die bisher nicht sanierten Altbauten auf Vordermann zu bekommen. „Die Gefahr, dass immer mehr nicht sanierte Altbauwohnungen abgerissen werden, steigt damit kontinuierlich an. Schon heute sind in einigen Straßen einst markante stadtbildprägende Häuser abgerissen worden und Brachflächen entstanden, weil eine Sanierung und wirtschaftliche Auslastung den Eigentümern in Halle nicht mehr möglich scheint.“ Für das Stadtbild sei dies ein verheerendes Zeichen.

Die Schuld liege in der viel zu zögerlichen Strategie, die Plattenbausiedlungen auch mit Blick auf den Einwohnerrückgang stärker zurückzubauen, „denn hier liegt die wesentliche Ursache für die nach wie vor hohe Leerstandsquote“, so Hildebrandt. Insbesondere in Stadtteilen wie der Silberhöhe und Heide-Nord befänden sich Plattenbauten mit einer Mieterauslastung von weniger als 20 Prozent. „Dies ist gegenüber der historischen Bausubstanz in der Innenstadt unverantwortlich.“

Die Stadtverwaltung sei nun aufgefordert mit ihren beiden großen städtischen Wohnungsgesellschaften entsprechend stärker im Sinne der historischen Bausubstanz lenkend einzugreifen. „Dies bedeutet aber, sich mit den einflussreichen Interessengruppen der Plattenbausiedlungen und ihren Vertretern anzulegen.“