Löhne bald auf West-Niveau?

von 27. Dezember 2011

(dpa) Die Löhne in Sachsen-Anhalt werden sich nach Einschätzung von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in den kommenden Jahren an das Westniveau angleichen. «In bestimmten Branchen wird das in den nächsten fünf Jahren erfolgen müssen», sagte Haseloff in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. In manchen Dienstleistungsbereichen werde es aber noch länger dauern.

Hintergrund sei die demografische Entwicklung mit einem geringeren Angebot an Arbeitskräften und die gute Konjunktur. «Es wird sich eine Bewegung nach oben ergeben, die auch in etwa mit dem guten Wachstum einhergeht, das wir haben», sagte Haseloff. So habe die Wachstumsrate in Sachsen-Anhalt im ersten Halbjahr 2011 bei 4,5 Prozent gelegen – im bundesweiten Ländervergleich habe das Land damit auf Platz drei gelegen.

Beim Thema Mindestlöhne sieht Haseloff zunehmend, dass in allen wichtigen Bereichen von den Tarifparteien vereinbarte Mindestlöhne für verbindlich erklärt werden. «Es gibt eine generelle Tendenz, dass Schritt für Schritt alle Lücken geschlossen werden», sagte Haseloff. Dies sei richtig: «Ich muss auch als Single in der Lage sein, aufstockfrei zu leben.»

Gute Chancen sieht er auch für junge Menschen. Es stünden jedes Jahr 12 000 Ausbildungsplätze zur Verfügung, aber die Nachfrage sei wegen der geringeren Schülerzahlen rückläufig. «Wir haben da ein Defizit, was sich bis in die Ausbildungsvergütung auswirken wird.» Zu den Chancen der jungen Menschen sagte Haseloff: «Von den jungen Leute, die heute aus der Schule kommen, wird keiner arbeitslos werden – es sei denn, er hat selber gefaulenzt oder hat die Schule nicht geschafft.»