Nach Tram-Unfall: Verkehr rollt wieder

von 21. Oktober 2011

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Nach dem schweren Verkehrsunfall am Wasserturm Nord in Halle (Saale) laufen Auto- und Straßenbahnverkehr seit dem Abend wieder normal. Am Donnerstagmorgen waren an der Überfahrt von der Paracelsusstraße zur Volkmannstraße ein Edeka-Lkw und eine Straßenbahn mit voller Wucht zusammengestoßen. Der Laster wurde dabei weitgehend zerstört, Joghurt-Becher, Plastikflaschen und Tiefkühlware verstreuten sich über die gesamte Fahrbahn. Der Straßenbahnwaggon wurde durch den Aufprall aus den Gleisen gehoben und ebenfalls schwer beschädigt. Mit schwerer Technik mussten die Unfallfahrzeuge geborgen werden. Der Schaden liegt laut Polizei bei mindestens 1,5 Millionen Euro.

Der 51-jährige Straßenbahnfahrer wurde in seinem Leitstand eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Er kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus, die Rede ist unter anderem von einem Milzriss. Der Lkw-Fahrer wurde leicht verletzt. Mit Blessuren kam zudem eine 21-jährige Frau davon, die als Fahrgast in der Bahn saß. Weil die Straßenbahn aus dem Depot kam, war sie noch fast leer, so dass glücklicherweise keine weiteren Personenschäden zu beklagen sind.

Die Unfallursache ist noch unklar. Laut Polizeisprecherin Anja Koppsieker haben sich bislang noch keine Zeugen gemeldet. Nach Angaben der Polizei hat sich auch der Lkw-Fahrer bislang noch nicht zum Unfallhergang geäußert. Anwohner berichteten auf HalleForum.de, sie hätten vor dem Zusammenstoß Hupgeräusche vernommen.

Die Bergungsarbeiten dauerten bis in den Abend. Das hieß auch für Autofahrer viel Geduld. Der Verkehr in Richtung Süden musste ab Wasserturm über das Steintor umgeleitet werden. Autos stauten sich bis auf die B 100, teilweise dauerte die Fahrt vom Dessauer Platz bis zur Berliner Straße eine Stunde. Im Stau standen auch die Busse, die die HAVAG als Schienenersatzverkehr für die unterbrochene Linie 1 eingesetzt hatte. Erst ab Mittag regelte die Polizei am Abzweig zur Berliner Straße den Verkehr, um die Situation etwas zu entkrampfen. Vorher standen keine Kräfte dafür bereit. Die Beamten mussten die Unfallstelle vor Schaulustigen sichern, die am Vormittag in Scharen kamen.