Regionalwetter Sachsen-Anhalt aktuell

Regionalwetter Sachsen-Anhalt aktuell
von 18. Januar 2018

Vorhersage für Sachsen-Anhalt:

für Donnerstag, 18.Januar 2018

Heute Mittag fällt bei bedecktem Himmel bis in Lagen um 800 m Regen, oberhalb davon sowie in der Altmark noch Schnee. Am Nachmittag ziehen bei meist starker Bewölkung Schauer und einzelne Gewitter durch. Die Schneefallgrenze sinkt im Nachmittagsverlauf wieder auf 400 m, in der Altmark fällt am Abend wieder bis in tiefe Lagen Schnee. Die Temperaturen erreichen von Nord nach Süd 5 bis 9, im Harz 0 bis 6 Grad. Der Wind lebt deutlich auf. Am Nachmittag kommt es verbreitet zu schweren Sturmböen bis 100 km/h (Bft 10) aus westlichen Richtungen, in der Altmark zu Sturmböen bis 85 km/h (Bft 9). Örtlich sind auch im Tiefland orkanartige Böen um 110 km/h (Bft 11) und vereinzelt auch Orkanböen um 120 km/h (Bft 12) zu erwarten. Auf dem Brocken muss mit extremen Orkanböen bis 160 km/h (Bft 12+) gerechnet werden. In der Nacht zum Freitag kommt es bei starker Bewölkung zu Schneeschauern. Streckenweise muss mit Glätte durch Schneematsch gerechnet werden. Die Temperaturen sinken auf 2 bis 0, i m Harz auf
0 bis -3 Grad. Der anfangs noch stürmische Südwestwind lässt deutlich nach und weht im Verlauf der zweiten Nachthälfte nur noch schwach. Auf dem Brocken werden nach anfänglichen Orkanböen nur noch schwere Sturmböen erwartet.

für Freitag, 19.Januar 2018

Am Freitag treten bei wechselnder Bewölkung gebietsweise Schauer und örtliche Gewitter auf, die erneut bis in tiefe Lagen Schnee bringen. Oberhalb von 400 m bildet sich eine Neuschneedecke aus und es muss mit Glätte gerechnet werden. Bei Höchstwerten zwischen 3 und 6, im Harz zwischen -1 und 3 Grad weht der Südwestwind schwach bis mäßig. In der Nacht zum Samstag kommt es bei starker Bewölkung zu weiteren örtlichen Schneeschauern. Dazwischen sind auch Auflockerungen zu erwarten. Bis in tiefe Lagen bleibt der Schnee liegen und es besteht Glättegefahr. Die Tiefstwerte der Temperatur liegen zwischen 0 und -2, im Harz bis -5 Grad. Der Südwestwind weht überwiegend schwach.

für Samstag, 20.Januar 2018

Am Samstag kommt es bei überwiegend starker Bewölkung wiederholt zu Schneeschauern. Dazwischen kann sich auch immer wieder die Sonne zeigen. Die Temperaturen steigen auf 3 bis 5, im Harz auf -2 bis 3 Grad. Der Wind weht überwiegend schwach aus westlichen Richtungen. In der Nacht zum Sonntag treten vereinzelt noch Schneeschauer auf, die Wolkendecke bleibt jedoch weitgehend geschlossen. Die Luft kühlt auf -1 bis -3, im Harz bis -6 Grad ab. Es weht schwacher Südwestwind.

für Sonntag, 21.Januar 2018

Am Sonntag wechseln sich Sonne und Wolken ab. Niederschlag ist kaum zu erwarten. Die Temperatur steigt auf 2 bis 4, im Harz auf -2 bis 2 Grad. Der Wind weht schwach aus westlichen Richtungen. In der Nacht zum Montag bezieht sich der zunächst nur locker bewölkte Himmel von Westen her mit Wolken. Gegen Morgen kommt etwas Schneefall auf. Die Temperatur geht auf -2 bis -4, im Harz bis -6 Grad zurück. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südost.

Deutschlandübersicht:

“Das Wetter am heutigen Donnerstag steht voll im Zeichen von Sturm- bzw. Orkantief “Friederike”. Dieses befand sich um 8 Uhr am Morgen mit einem Kerndruck von 979 hPa vor der Ostküste Englands in der Nordsee. Entsprechend wurde Großbritannien sowie der Norden Frankreichs schon vom Sturmfeld Friederikes erfasst. Verbreitet sind dort am Morgen bei wiederholt auftretenden Regenschauern Windspitzen zwischen 90 und 115 km/h registriert worden.

Ihre Ausläufer haben am Morgen aber auch schon den deutschen Raum erreicht. Zuerst zog im Vorfeld der Warmfront Friederikes ein Niederschlagsband ins Land. Dieses brachte in der Westhälfte nur kurzfristig Schnee. Mit Zufuhr milder Atlantikluft stieg die Schneefallgrenze aber rasch auf Höhen über 800 Meter an. In der Osthälfte kann sich der Schnee etwas länger halten, bevor er aber auch dort zunehmend in die flüssige Phase übergeht. Lediglich im Nordosten, etwa von Schleswig-Holstein bis nach Vorpommern bzw. der Oder soll es den ganzen Tag länger anhaltend schneien. Im Westen und Nordwesten haben die Niederschläge am Vormittag nun schon einen schauerartigen Charakter angenommen. Vereinzelt konnten sich auch schon Gewitter entwickeln. Auch der Wind hat dort im Vorfeld von Friederike schon spürbar zugenommen. Um 8 Uhr wurden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen schon verbreitet 60 bis 80 km/h gemessen. Nach Süden sowie Nordwesten wurden Windspitzen bis 60 km/h registriert. Zwischen 9 und 10 Uhr wurde an der Station Aachen die erste orkanartige Böe von 107 km/h gemeldet. Auf dem exponierten Weinbiet fegte der Wind in Böen schon mit 127 km/h.

Im weiteren Tagesverlauf wird Sturm- bzw. Orkantief Friederike etwa zur Mittagzeit in Ostfriesland aufschlagen um dann Richtung Berlin weiterziehen. Auf der Süd- und Südwestseite der genannten Zugbahn werden dabei die höchsten Windgeschwindigkeiten erwartet. Von Nordrhein-Westfalen über Nordhessen und das südl. Niedersachsen hinweg bis nach Thüringen und Sachsen sowie Teilen Sachsen-Anhalts muss mit Spitzenböen zwischen 90 und 120 km/h gerechnet werden. Exponiert sowie vor allem in Schauer oder Gewitternähe sind auch Geschwindigkeiten über 120 km/h möglich.
Je weiter man sich von der Tiefzugbahn nach Süden entfernt, desto schwächer wird der Wind grundsätzlich. Somit ist etwa südlich von Mosel und Main verbreitet mit Windgeschwindigkeiten bis 85 km/h zu rechnen. In Schauer- und Gewitternähe sind aber auch dort schwere Sturmböen bis 100 km/h wahrscheinlich. Unwetterartige Böen der Stärke 11 oder 12 sollten sich in Süddeutschland überwiegend nur im höheren Bergland auftreten. Aber Achtung, Ausnahmen bestätigen überall die Regel. Lokale Phänomene, beispielsweise durch die Orographie, können den Wind spürbar verstärken oder abschwächen. Als Schlagworte müssen hier vor allem der Leitplankeneffekt und die Kanalisierung genannt werden. Bei westlichen oder nordwestlichen Winden tritt der Leitplankeneffekt z.B. am Nordrand des Rothaargebirges oder im Alpenvorland auf. Den Düseneffekt kann man z.B. in Flusstälern beobachten.
Vergleichsweise windstill ist es am heutigen Donnerstag im Nordosten des Landes. Auf der Nordseite von Tief Friederike sind meist nur Windgeschwindigkeiten bis 60 km/h zu erwarten.

In der Nacht verabschiedet sich Friederike schließlich nach Polen. Der Wind dreht rückseitig wieder auf nordwestliche Richtungen und schwächt sich dabei rasch ab. Im Zustrom kühlerer Meeresluft polaren Ursprungs gehen die Temperaturen wieder deutlich zurück und die schauerartigen Niederschläge fallen zunehmend wieder bis in tiefere Lagen als Schnee.

Auch am Wochenende und darüber hinaus verbleibt im Einflussbereich atlantischer Tiefausläufer. Entsprechend gestaltet sich das Wetter unbeständig. Vor allem im Schwarzwald und an den Alpen kann es auch länger regnen oder schneien, wobei am Wochenende eher die feste Phase vorherrschend ist und zur neuen Woche langsam der Regen überhandnimmt. Hoher Luftdruck mit längerem Sonnenschein ist vorerst weiter nicht in Sicht.”

Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel von der Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach, heute am Donnerstag, den 18.01.2018, 11:30 Uhr – zum Wetter der kommenden Tage.