Rekord bei Zwangsversteigerungen in Sachsen-Anhalt

von 9. Januar 2012

(dpa) Sachsen-Anhalt hält einer Studie zufolge den Spitzenplatz bei der Zahl der Zwangsversteigerungen. Im vergangenen Jahr wurden pro 100 000 Haushalte 360 Termine angesetzt, heißt es in der am Montag in Ratingen vom Argetra-Verlag für Wirtschaftsinformation veröffentlichten Analyse. Für die Auswertung seien Daten aus mehr als 500 deutschen Amtsgerichten erfasst worden.

Im Vergleich zum Jahr 2010 sei die Häufigkeit zwar um zehn Prozent zurückgegangen. Trotzdem habe es prozentual mehr als zehnmal so viele Termine in Sachsen-Anhalt gegeben wie etwa in Hamburg, wo 33 Fälle pro 100 000 Haushalte erfasst wurden. Auch Sachsen und Thüringen liegen mit 343 und 297 Fällen pro 100 000 Einwohner auf vorderen Plätzen. Im Bundesdurchschnitt seien 181 Zwangsversteigerungen pro 100 000 Einwohner anberaumt worden.

Nach Einschätzung der Studienautoren ging die Zahl der Zwangsversteigerungen wegen der hohen Nachfrage nach Immobilien zurück. Dies habe es manchem Eigentümer erlaubt, durch einen selbstständigen Verkauf eine Zwangsversteigerung abzuwenden.