Rekordzahl an Notaufnahme-Patienten an Uniklinik

von 14. Februar 2012

Im vergangenen Jahr wurden mit 40.866 Patienten in der Notaufnahme der Uniklinik Halle so viele Hilfesuchende wie noch nie behandelt. Außerdem erhält die Einrichtung nach externer Begutachtung das Zertifikat für qualitätsgerechte Arbeit nach der DIN EN ISO 9001

„Wir freuen uns besonders, dass wir die erste Zentrale Notaufnahme in Mitteldeutschland sind, welche extern zertifiziert worden ist“, sagt der Leiter der ZNA, Mroawan Amoury. Die ZNA des Universitätsklinikums ist die größte interdisziplinäre Notaufnahme in Sachsen-Anhalt. Seit der Gründung der Zentralen Notaufnahme hat sich die Zahl der jährlich behandelten Patienten mehr als verdoppelt.

Mit dem Erweiterungsbau in der Ernst-Grube-Straße wurde im September 2003 die erste Zentrale Notaufnahme, die interdisziplinär besetzt ist, in der Region Halle geschaffen. Mehr als 280.000 Patienten wurden seit dem von den derzeit elf Ärzten und mehr als 30 Pflegenden sowie acht Arzthelferinnen betreut. Die Zentrale Notaufnahme ist rund um die Uhr mit Fachkräften besetzt – außerdem können jederzeit Experten aus allen Fachrichtungen des Universitätsklinikums zur Behandlung hinzugezogen werden. Zwischen einem Viertel und einem Drittel der Hilfesuchenden muss stationär zur weiteren Behandlung aufgenommen werden.

An erster Stelle der behandelten Erkrankungen im vergangenen Jahr standen offene Wunden und Verletzungen sowie Infektionen der oberen Atemwege. Gefolgt werden diese von Magen-Darm-Infektionen, Bauch- und Rückenschmerzen sowie Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen im Bereich des Rumpfes und der Extremitäten sowie Verletzungen des Kopfes. Auch Harnwegsinfekte, Erkrankungen des Auges und viele andere Erkrankungen machten einen Besuch in der Notaufnahme notwendig. Diagnosen, die schlussendlich zu einer stationären Aufnahme führten, sind an erster Stelle die Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefolgt von Ernährungs- und Stoffwechselstörungen. Aber auch Verletzungen und Vergiftungen führten zu einer stationären Behandlung im Universitätsklinikums. Im vergangenen Jahr wurden allein 1600 Patienten auf Intensivstationen des Universitätsklinikums weiterbehandelt.

Insgesamt ist die Notaufnahme mit vier Akutversorgungseinheiten, drei Allgemeinbehandlungszimmern sowie Spezialzimmern für Zahn-, Augen- und Hals-Nasen- und Ohren-Notfälle ausgestattet. Lebensbedrohliche Erkrankungen und Verletzungen wie Schlaganfälle, Hirnblutungen, Polytraumata oder Lungenembolien können mit dem in einer der Akutversorgungseinheiten installierten hochmodernen Computertomographen ohne Zeitverzug erkannt werden. An die Zentrale Notaufnahme ist eine Überwachungseinheit mit zehn Betten angegliedert. Hier werden Patienten bis zur Entscheidung, ob eine stationäre Aufnahme notwendig ist, betreut. Ursachen für die stetig steigenden Patientenzahlen sind neben der guten Versorgungsqualität auch das sehr große Spektrum medizinischer Fachrichtungen am Universitätsklinikum, welches es ermöglicht, dass die unterschiedlichsten Erkrankungen behandelt werden können.

„Nicht zuletzt verzeichnen wir allerdings auch, dass die Notaufnahme immer mehr als eine Art Hausarzt verstanden wird, was einerseits zu verlängerten Wartzeiten führt und andererseits die Behandlung der eigentlichen Notfälle erschwert“, sagt der Leiter der Notaufnahme. Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses seien die Abläufe zwischen den einzelnen Fachdisziplinen auf den Prüfstand gestellt und verbessert worden. Für bestimmte Krankheitsbilder wurden feste Behandlungsabläufe festgelegt.