Sachsen-Anhalt: erneuerbare Energien auf Vormarsch

von 9. Dezember 2011

Die erneuerbaren Energieträger in Sachsen-Anhalt sind weiter auf dem Vormarsch. Sie erreichten im vergangenen Jahr einen Anteil von 36,2 Prozent und verdrängten die Braunkohle als bisher wichtigsten Energieträger für die Stromerzeugung in Sachsen-Anhalt vom Platz 1. 1991 hatten die erneuerbaren Energien gerade mal einen Anteil von 0,1 Prozent. Darüber informierte das Statistische Landesamt in Halle (Saale) am Freitag.

Die Windeenergie verminderte ihren Beitrag zur Stromerzeugung zwar um 1,6 Prozent, lieferte aber mit einem Anteil von 67,1 Prozent den größten Beitrag zur Ökostrombilanz des Landes. Die im Land befindlichen Windenergieanlagen speisten 5 Milliarden Kilowattstunden (kWh) in das Stromnetz ein. Mit dem erzeugten Windstrom wurden 24,3 Prozent der gesamten Nettostromerzeugung Sachsen-Anhalts realisiert.

Die Biomasse konnte im Jahr 2010 mit 27,4 Prozent des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms zum positiven Ergebnis unseres Landes beitragen. Aus diesem Energieträger wurden 2 Milliarden kWh Strom erzeugt, mit einem Zuwachs von 2,2 Prozent zum Vorjahr.

Die Einspeisung von Strom aus Photovoltaikanlagen stieg weiter kontinuierlich an. Mit 245 Millionen kWh (3,4 Prozent umweltfreundlicher Strom) im Jahr 2010 wurde gegenüber 2009 ein überdurchschnittlicher Zuwachs von 122 Prozent erreicht.

Der traditionelle, 1991 einzige erneuerbare Energieträger Wasserkraft, erreichte mit einer Erzeugung von 94 Millionen kWh einen Anteil von 1,3 Prozent.

Deponie- und Klärgas leisteten mit 0,9 Prozent bzw. 64 Millionen kWh ebenfalls einen Beitrag zur Ökostrombilanz des Landes.

Einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die positive Entwicklung der Nutzung von erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung haben die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland. So geben die festen Vergütungssätze und die vorrangige Abnahme von Strom aus erneuerbaren Energien nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) den Investoren eine hohe Planungssicherheit.

Die verstärkte Nutzung der erneuerbaren Energien senkt die Importabhängigkeit und die damit verbundenen Versorgungsunsicherheiten von konventionellen Energieträgern und erhöht gleichzeitig die Nachhaltigkeit der Stromerzeugung insgesamt.

Der im Jahr 2010 in Sachsen-Anhalt aus erneuerbaren Energien erzeugte Strom ersetzte vergleichsweise den Einsatz von ca. 2 Milliarden m3 Erdgas. Im Bezug auf den Klimaschutz wurde eine Emissionsentlastung von 4 Millionen Tonnen CO2 erreicht.

Der Klimaschutz in Sachsen-Anhalt soll durch viele weitere Maßnahmen wie die Erhöhung des Anteils von KWK an der Stromproduktion auf 31 Prozent (Klimaschutzziel bis 2020 sind 25 Prozent) weiterentwickelt werden.