Schlecker-Pleite: schnell arbeitslos melden

von 8. Juni 2012

 Am Freitag hat auch in den drei verbliebenen Schlecker-Filialen der Ausverkauf begonnen. Die Kunden sind auf Schnäppchenjagd. Das hier Leute ihren Job verlieren ist ihnen egal, schließlich gibt es satte Rabatte auf Rasierklingen, Tampons, Klopapier, Waschpulver und Zahnpasta… Die Arbeitsagentur in Sachsen-Anhalt erwartet in den nächsten Tagen die Kündigungen der letzten 360 Mitarbeiter. „Einen genauen Überblick bekommen wir erst dann, wenn die Betroffenen sich auch wirklich bei uns gemeldet haben“, erklärte der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Lutz Mania. Nach der ersten Kündigungswelle hatten sich in Sachsen-Anhalt etwa 430 Betroffene bei den Arbeitsagenturen gemeldet.Lutz Mania rief die aktuell Betroffenen dazu auf, sich schnellstmöglich bei den Arbeitsagenturen arbeitssuchend zu melden, selbst wenn die formale Kündigung noch nicht ausgesprochen wurde. „Wir sichern den Betroffenen zu, das persönliche Erstgespräch innerhalb von 14 Tagen abzuschließen. Deshalb empfehlen wir ihnen, sich ab sofort schnellstmöglich telefonisch arbeitssuchend zu melden. Das erspart Anfahrtswege und mögliche Wartezeiten. So ist auch sichergestellt, dass alle Fragen zum Arbeitslosengeld und zur weiteren Beratung und Vermittlung unverzüglich bearbeitet werden“, sagte Mania.Die Telefone sind montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr unter der Rufnummer 01801 555 111 (Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min) geschaltet. Die Betroffenen können sich aber auch persönlich – während der Öffnungszeiten – der örtlich zuständigen Agentur für Arbeit arbeitsuchend melden. Auch hier gilt: Je schneller desto besser.Nach einer telefonischen  Arbeitssuchendmeldung muss der Gang zur Arbeitsagentur aber dann sein: Spätestens am ersten Tag der Arbeitslosigkeit ist eine persönliche Meldung bei der Agentur für Arbeit notwendig, um den Anspruch auf Leistungen geltend zu machen. In der Regel wird dafür bereits bei der zuvor beschriebenen Arbeitsuchendmeldung ein Termin vergeben. „Die Kolleginnen und Kollegen in den Agenturen werden den Ex-Schlecker-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schnell und unverzüglich zur Seite stehen und sie bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz unterstützen. Sie werden alle ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente einsetzen. Dabei kommen im Individualfall und je nach Arbeitsmarktsituation sogar Umschulungen in Mangelberufen in Frage“, so Lutz Mania. Eine pauschale Aussage zu den Jobchancen sei aber schwierig. Es komme dabei vor allem auf den lokalen Arbeitsmarkt, die Qualifikation und die Mobilität der Betroffenen an.