Sport in Halle vor dem Kollaps

von 4. Februar 2011

Die Sportvereine in Halle (Saale) schlagen Alarm. „Es herrscht eine große Unzufriedenheit mit dem Sportdezernat“, erklärte René Walther, Präsident des Stadtsportbundes Halle. Denn beantragte Sportfördermittel im sechsstelligen Bereich seien nicht ausbezahlt worden. Erste Vereine stünden deshalb vor der Insolvenz. Walther, seit einem halben Jahr SSB-Präsident, fordert eine zuverlässige Finanzierung des Sports. „Wir brauchen Planungssicherheit.“ Deshalb solle eine Taskforce gemeinsam mit der OB gegründet werden.

SSB-Geschäftsführer Steffen Forkert brachte in einem Krisengespräch am Freitag die Misere zahlenmäßig auf den Tisch: „Die Vereine gehen am Stock.“ Gerade einmal zwischen 30 und 50 Prozent der beantragten Mittel habe die Stadt ausbezahlt. Dabei hätten offenbar zum Jahresende genügend Mittel bereit gestanden, doch habe das zuständige Sportdezernat bei der Kämmerei keine Mittelauszahlung beantragt, diese also verfallen lassen. Endgültig aufgebracht hat die Verwaltung die Vereine mit einem Schreiben, dass vor wenigen Tagen den Vereinen zugestellt wurde. So werden für das laufende Jahr weitere Kürzungen angekündigt.

Besonders betroffen ist das USV. Gerade einmal 448 Euro wurden dem zweitgrößten halleschen Sportverein im letzten Jahr von der Stadt gezahlt, beantragt waren 57.031 Euro. Die Folge: Mitarbeitern mussten die Gehälter gekürzt werden. Zuschüsse für ehrenamtliche Trainer mussten gestrichen werden, Miet- und Betriebskosten, Bau- und Sanierungskosten aber auch der Kauf neuer Sportgeräte wurden abgelehnt. Entsprechend wütend zeigte sich auch Vereinspräsident Thomas Prochnow. Sollte sich an der prekären Lage für die Sportvereine nichts ändern, werde man „möglicherweise für eine Woche alles dichtmachen“, so Prochnow. „Wir machen ernst.“ Symbolisch soll an Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados auch ein Schlüssel übergeben werden. „Damit sie die Sportstadt Halle endgültig abschließen kann.“

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