Verein soll Eissporthalle retten

von 25. September 2009

Im August hat HalleForum.de exklusiv über das Rettungskonzept der Eissporthalle in Halle (Saale) berichtet. Am Dienstag nun gab die Stadtspitze in ihrer Beigeordnetenkonferenz das OK. Nun muss noch im Oktober der Stadtrat zustimmen.

Demnach wird ein Verein – der „Eissporthalle e.V.“ – die einzige Eissporthalle in Sachsen-Anhalt übernehmen. Unter anderem soll die Stadt Mitglied in diesem Verein werden, interessiert sind zudem die Stadtwerke, Saalesparkasse, Stadtmarketing und die nutzenden Vereine ESC und ESV. Die jetzige Betreiber-Gbr soll das Erbbaurecht an den Verein zu einem symbolischen Preis übertragen. Per Geschäftsbesorgungsvertrag soll dann der Betrieb der Eisarena sowie das öffentliche Eislaufen vergeben werden. Im Gespräch sind die jetzigen Hallenbetreiber Andreas Werkling und Frank Busch. Ihre Werkling und Busch Gbr müsste dazu in eine GmbH umgewandelt werden.

Die Stadt wird die Eishalle auch künftig jährlich mit 211.000 Euro finanziell unterstützen, dies per Vertrag für 5 Jahre festschreiben. Außerdem hoffe man auch eine Landesförderung, Gespräche mit dem Landessportbund seien laut Wirtschaftsdezernent Wolfram Neumann bereits geführt worden. „Es gab positive Signale.“ Die bislang durch die Gbr aufgelaufenen Zahlungsrückstände bei der Erbbaupacht von 170.000 Euro, die bis 2017 gestundet wurden, sollen komplett durch die Stadt erlassen werden.

Die bisherigen Betreiber der Eissporthalle waren in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Zunächst hatte die Verwaltung deshalb die Idee, die Eisarena zurück in die städtische Hand zu nehmen und die Verbindlichkeiten – immerhin fast eine halbe Million Euro – zu tragen. Stadtratsbeschlüsse dafür wurden schon vorbereitet. Aus rechtlichen Gründen mussten die Pläne allerdings wieder verworfen werden.

Vom Tisch ist vorerst auch die geplante Sanierung. Ursprünglich sollten durch das Konjunkturpaket 3,2 Millionen Euro in die Arena fließen. „Es gibt erst einmal keine Sanierung, es geht nur um den Weiterbetrieb“, so Neumann. Er will aber durch einen Contracting-Vertrag zumindest die Betriebskosten senken.

Außerdem wurden beide Turnhallen herausgelöst. Die kleine Turnhalle wird von dem Projekt „Boxen gegen Gewalt“ genutzt. Die größere MT90-Turnhalle übernimmt die Wohnungsgenossenschaft BWG für 10 Jahre und will hier öffentliche Angebote für Hallenser bereithalten.