Verregnetes Halle? Der Schein trügt!

von 16. Oktober 2017

Dabei ist es erst wenige Tage her, als man sich schon fragte: Regen, Regen, nochmals Regen – was ist nur mit dem Wetter los? Wo ist der goldene Herbst, den man eigentlich dem Oktober zuschreibt? Allein an solchen Tagen wirkt das subjektive Empfinden, weil die unmittelbaren Vergleichswerte mit anderen Jahren und anderen Orten fehlen. So war der Oktober des Jahres 2010 in Halle deutlich feuchter als der Oktober 2017. Mehr als 50 Millimeter Niederschlag fielen damals, ist aus der Messtabelle des Geologischen Gartens in Heide-Süd ersichtlich.

Obgleich in Halle mitunter der Eindruck entsteht, es wäre immer grau und regnerisch, ist die Saale-Stadt ein niederschlagsarmer Ort. Richtig nass ist es dagegen in Deutschlands niederschlagsreichstem Ort. In Marktschellenberg (Berchtesgadener Land, Bayern) fielen 2014 pro Quadratmeter 1.955 Liter, also 1955 Millimeter.

Crkvice, ein Ort in Montenegro (ehemals Jugoslawien), ist die regenreichste Gegend Europas mit Rekorden von über 8000 Millimeter Niederschlag pro Jahr. Im Weltmaßstab nimmt sich selbst das bescheiden aus: Cherrapunji (Indien) ist der regenreichste Ort der Welt. Mit 9299,96 Millimeter Regen war der Juli 1861 dem Guinessbuch der Rekorde zufolge der niederschlagreichste Monat seit Beginn der globalen Wetteraufzeichnungen.

Über Sonne in Halle darf man sich gleichsam freuen, auch wenn es gibt zahlreiche Orte gibt, wo die Sonne viel länger scheint. Echte Sonnenfreunde müssen nach Zinnowitz auf der Insel Usedom fahren, wenn sie Deutschlands Spitzenreiter suchen. In dem kleinen Ostsee-Ort scheint die Sonne an mehr als 1900 Stunden im Jahr.

In Yuma im US-Bundesstaat Arizona sind es allerdings mehr als 4000 Stunden.

Apropos Regen: In einigen Tagen fallen laut Wetterbericht die Temperaturen deutlich, begleitet von Niederschlägen.