Zukunftsatlas: Halle im letzten Drittel

von 15. November 2010

Die Kluft zwischen starken und schwachen Regionen nimmt zu. Das ist eines der Kernergebnisse des "Handelsblatt"-Zukunftsatlas, der am Montag vorgestellt wurde. Demnach entwickelt sich Deutschland ökonomisch immer mehr zu einer Zweiklassengesellschaft. Vor allem der Süden und der Südwesten haben Grund zur guten Laune, die Zukunftsaussichten sind prima. Je weiter es in den Norden und Osten geht, desto schlechter sind die Chancen. Insgesamt 29 Indikatoren zur wirtschaftlichen, demografischen und sozialen Lage der Regionen hatte das schweizerische Institut Prognos für das "Handelsblatt" unter die Lupe genommen.

Alle 412 deutschen kreisfreien Städte und Landkreise wurden untersucht. Halle (Saale) landet dabei weit hinten auf Rang 361. „Hohe Zukunftsrisiken“ bescheinigt die Studie der Saalestadt. Vor allem in den Bereichen Wettbewerb und Innovation ist Handlungsbedarf gegeben, belegt Halle doch nur den 409. von 412 Plätzen. Auf Rang 400 liegt Halle in der Kategorie Soziale Lage und Wohlstand. Ebenso unterdurchschnittliche Werte erreicht Halle bei der Dynamik (365) und der Stärke (359). Trotz des drastischen Einwohnerschwundes schneidet die Saalestadt beim Demographievergleich mit Rang 73 noch gut ab. Etwas über dem Durchschnitt liegt auch die Entwicklung des Arbeitsmarktes, hier für es Platz 112.

Die besten wirtschaftlichen Perspektiven bescheinigt die Untersuchung dem Großraum München. Landkreis und Stadt München liegen auf den ersten beiden Plätzen, die Nachbarkreise Starnberg und Freising folgen auf den Plätzen vier und 13. Die rote Laterne unter allen 412 Städten und Kreisen in Deutschland geht in diesem Jahr an den Landkreis Demmin in Mecklenburg-Vorpommern.