Ein Denkmal für den halleschen Eierwurf

von 5. Mai 2011

Kommenden Dienstag jährt sich der Eierwurf auf Helmut Kohl zum 20. Mal. Die Szene vom 10. Mai 1991 brachte Halle (Saale) bundesweit in die Medien und auch heute werden die Eierattacke und die Reaktion eines vor Wut tobenden Bundeskanzlers immer wieder hervorgekramt.

Und das 20-jährige „Jubiläum“ wird nun Teil einer Kunstaktion auf dem Markt, um ihr so ein – zumindest temporäres – Denkmal zu setzen. Am 10. Mai von 11 bis 17 Uhr kann jeder der möchte mitmachen. Die hallesche Künstlerin Simone Schicke baut eine „Messstation“ auf. „Die genaue Beschaffenheit der Messgeräte und Methoden bleibt, da es sich um eine Kunstaktion handelt, zunächst noch unter Verschluss“, so Simone Schicke. Mein persönliches Anliegen mit der Aktion ist das besondere an Halle hervorzuheben. Das Geschehen am 10. Mai 1991 steht für mich im direkten Zusammenhang zu den Bürgerbewegungen, die in die Wende mündeten. Wider haben Menschen der Obrigkeit getrotzt, sich nicht konform verhalten.“

„Die Kunstaktion zielt nicht darauf ab, eine bestimmte Person oder einen aktuellen gesellschaftlichen Zustand als Zielscheibe zu präsentieren“, stellt die Künstlerin dar. „Es ist eine gewaltfreie Aktion, die eine nonverbale Kritik noch weiter transformiert: die Wandlung in einen kreativen Akt.“ Viel mehr seien für sie historische Ereignisse der jüngeren Stadtgeschichte auch interessant, weil sie teilweise noch nicht etabliert sind, so Schicke. „Sie widerspiegeln das aktuelle und damalige Lebensgefühl in der Stadt Halle.

Vom 12. bis 26. Mai 2011 wird eine Ausstellung in der Leipziger Straße 33 die Ergebnisse präsentieren. Öffnungszeiten der Ausstellung: Dienstag bis Donnerstag von 12 Uhr bis 17 Uhr und am Samstag von 14 Uhr bis 17 Uhr.