Knapp 25.000 Kanaldeckel gibt es in Halle (Saale). Hinzu kommen die Abdeckungen von Gullys, Hydranten, Absperrschiebern oder Kabelkanälen. Und etliche der Deckel sind besonders gestaltet. Die schönsten Exemplare gibt es bis 10. Februar im Kundencenter der Stadtwerke Halle.
Unter dem Motto Eine runde Geschichte unter unseren Füßen haben die halleschen Fotografen Peru John und Nadine Wiesener bemerkenswerte Kanaldeckel im Stadtgebiet fotografiert. Die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH baut in der Innenstadt heute noch verzierte gusseiserne Exemplare ein. Zum Teil verraten die Deckel sogar, welche Art von Schacht sich darunter befindet.
Die ersten Kanaldeckel wurden in Halle zwischen 1880 und 1885 von Kaufleuten in Auftrag gegeben, um den Gestank in den Straßen zu drosseln. In der Ludwig-Wucherer-Straße finden wir sogar einen Kanaldeckel mit der Jahreszahl 1882. Zur Geruchsminderung sind sie auch heute noch da dafür gibt es geruchsdichte Modelle. Nicht nur Schächte über Abwasserkanälen sind gedeckelt, sondern auch Zugänge von Fernwärmeleitungen. Klassisch Gusseisen oder moderner Betonkern beide Materialien finden sich in der Stadt.
An repräsentativen Orten in der Innenstadt baut die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH (HWS) heutzutage mit Wappen und Jahreszahl verzierte gusseiserne Exemplare ein. Ansonsten werden schlicht gestaltete Vollgussdeckel verwendet. Die halten übrigens dem Straßenverkehr länger stand als die kostengünstigeren Betondeckel. Und warum sind Kanaldeckel eigentlich immer rund? Die Antwort ist einfach: Weil das die einzige Form ist, die nicht verkanten oder in den Schacht hinein rutschen kann.
Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Kundencenters der Stadtwerke in der Bornknechtstraße 5 in Halle besichtigt werden: Montag, Mittwoch und Freitag jeweils von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr, dienstags bis 18 Uhr und freitags bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.