17-Jähriger löst Großeinsatz aus

von 28. September 2010

Er meinte, einen sehr „originellen“ Spaß mit dem Rettungsdienst treiben zu können, dieser kann ihm allerdings teuer zu stehen kommen!
Dienstagvormittag gegen 10.24 Uhr rief ein zunächst unbekannter Mann mit einem Mobiltelefon über den Notruf bei der Kreisleitstelle in Naumburg an und bat um dringende Hilfe, da sein Kumpel im Wald zwischen Pomnitz und Hohndorf (Burgenlandkreis) von einer Kettensäge am Arm schwer verletzt worden sein soll. Diesen Notruf wiederholte er knapp eine halbe Stunde später nochmals mit einer Wegbeschreibung. Doch auch an diesem Einsatzort konnten die Rettungskräfte nichts finden. Weiter Rückrufversuche bei dem vermeintlich Hilfesuchenden blieben erfolglos. Das um Unterstützung gebetene Revierkommissariat der Polizei in Naumburg setzte drei Streifenwagen ein und forderte einen Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera an. Begleitet wurden die Maßnahmen von einem Rettungshubschrauber des ADAC sowie den Kameraden zweier Freiwilliger Feuerwehren aus Punschrau und Möllern. Bis gegen 13.50 Uhr wurde intensiv gesucht. Hinweise aufmerksamer Suchkräfte führten die Polizei bei ihren Ermittlungen schließlich zu einem 17-Jährigen aus Burgheßler. Er hatte sich alles nur ausgedacht. Das Handy entwendete er vor einigen Tagen.

Erste, vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass der Einsatz insgesamt über zehntausend Euro gekostet hat. Zwei Hubschrauber, zwei Freiwillige Feuerwehren drei Streifenwagen der Polizei und zwei Rettungsdienstfahrzeuge waren im Einsatz. Die Hilfsbereitschaft vieler Menschen wurde missbraucht. Der Tatverdächtige kann davon aus-gehen, für diese Kosten aufkommen zu müssen. Außerdem ermittelt die Polizei gegen ihn wegen einer Straftat des Missbrauchs von Notrufen.