Breitband-Internet: Startschuss für den geförderten Glasfaserausbau

Breitband-Internet: Startschuss für den geförderten Glasfaserausbau
von 15. Juli 2021

In dieser zweiten Ausbaustufe sollen die restlichen weißen Flecken im Landkreis, welche derzeit lediglich eine Internet-Bandbreite von unter 30 Megabit je Sekunden nutzen können, ausgebaut werden.

Mit finanzieller Unterstützung von Land und Bund bekommen knapp 6.300 Privathaushalte und rund 658 Unternehmen schnelle Glasfaseranschlüsse mit Downloadraten von bis zu einem Gigabit je Sekunde. Diese Adressen fehlen in der ersten Ausbauphase, was auf Fehler bei der Ermittlung der Ausbaugebiete im Landkreis in der Planungsphase zurückzuführen ist, auf den die Kreisverwaltung keinen Einfluss hatte.
Zum Vergleich: Im Landkreis gibt es über 50.000 Adresspunkte.

Diese 6.957 bisher nicht berücksichtigten Adresspunkte werden in den nächsten Monaten nicht mehr mit Kupferleitungen, sondern mit einem hochwertigen Glasfaseranschluss (FTTB) versorgt. Nicht versorgt werden aus Kostengründen ca. 1.000 Adresspunkte, hier insbesondere Rand und Streulagen, Bungalows und Ferien- und Wochenendsiedlungen.

Das Land stellt dafür Mittel in Höhe von rund 9,5 Millionen aus Mitteln des Europäischen Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) bereit. Zusammen mit dem Zuschuss des Bundes über rund 22 Millionen Euro kann der Landkreis ohne finanziellen Eigenanteil eines der größten Glasfaserprojekte in Sachsen-Anhalt umsetzen.

Das neue Netz ermöglicht Bandbreiten bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s. Es ist so leistungsstark, dass Arbeiten und Lernen zuhause, Video-Konferenzen, Surfen und Streamen gleichzeitig möglich sind. Ale Gewinner der Ausschreibung für den Ausbau wird die Telekom wird mehr als 1.100 Kilometer Glasfaserkabel bis ins Haus verlegen und 180 neue Netzverteiler aufstellen.

Landrätin Dr. Angelika Klein äußerte sich erfreut: „Ich bin sehr froh, dass ich zum Ende meiner Amtszeit die Verträge unterzeichnen kann. Nachdem wir in den letztenMonaten hart an der Sicherstellung der Finanzierung des Glasfaserausbaus gearbeitet haben und diese nun dank des Landes gesichert ist, können wir den Startschuss für die Realisierung geben. Das ist ein gutes Signal für alle Bürgerinnen und Bürger und die Unternehmen, die händeringend auf einen leistungsfähigen Breitbandanschluss angewiesen sind.“

„Wir freuen uns, dass wir mit unserem Angebot den Landkreis Mansfeld-Südharz überzeugen konnten,“ sagt Andreas Meyer, Regionalmanager der Telekom. „Wir legen heute einen weiteren Grundstein für die digitale Zukunft im Landkreis Mansfeld-Südharz.
Das Netz wird immer auf dem neuesten Stand sein. Dafür sorgen wir.“

Die Telekom steigt nun in die Feinplanung für den Ausbau ein. Sie wählt eine Tiefbau-Firma aus und bestellt Material. Parallel dazu holt sie Baugenehmigungen ein. Sobald ein Abschnitt fertiggestellt ist, können die Anlieger*innen die neu gebauten Glasfaseranschlüsse bereits buchen und nutzen.

Damit die Telekom zügig ausbauen kann, benötigt sie die Unterstützung der Eigentümer*innen der Immobilien. „Glasfaser gibt es nur gemeinsam“, sagt Regionalmanager Andreas Meyer. „Für den Anschluss an das schnelle Netz brauchen wir das schriftliche Einverständnis der Eigentümer*innen. Sonst dürfen wir das Gebäude nicht mit Glasfaser anschließen.“ Die Telekom kontaktiert deshalb die Eigentümer*innen, sobald die Kommune die notwendigen Kontaktdaten weitergegeben hat.

Hintergrund zum bisherigen Breitband-Ausbau (Fehlbedarfsausbau) im Landkreis Mansfeld-Südharz

Am 7. Juni 2018 erfolgte der Startschuss für den geförderten Breitbandausbau im Landkreis. Damals wurden in der Halleschen Straße in Lutherstadt Eisleben die ersten Glasfaserleitungen im Landkreis verlegt. Mit einem symbolischen Knopfdruck gab Landrätin Dr. Angelika Klein am 26.10.2020 die Breitband-Netze in acht Kommunen im Landkreis Mansfeld-Südharz für die Nutzung durch die Bürgerinnen und Bürgern und durch Unternehmen zur Nutzung frei.

Nach jahrelanger Planungs- und Realisierungsphase profitieren 22.000 Haushalte und 1.683 Gewerbetriebe bzw. Firmen von dem Ausbau. Verzögerungen gab es bei Ausbau durch fehlende Tiefbaukapazitäten, Engpässe in der Bereitstellung der technischen Komponenten und die Insolvenz einer bereits gebundenen Baufirma.

Mit der Inbetriebnahme der geförderten Breitbandnetze in den Städten Sangerhausen, Arnstein, Hettstedt, Allstedt, Lutherstadt Eisleben sowie der Verbandsgemeinde Goldene Aue, der Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land und der Gemeinde Südharz verbesserte sich bis Ende 2020 für tausende Bürgerinnen und Bürger und hunderte Firmen die Anbindung an das Internet. Die Bürgerinnen und Bürger können die Datenautobahn nunmehr mit mindestens 50 Mbit/s nutzen, Firmen/Gewerbetreibende mit mindestens 100 Mbit/s.

Im Zuge des Ausbaus haben Bund und Land im Landkreis 4,8 Millionen EURO in den Breitbandausbau in den beiden Förderbereichen ELER und EFRE investiert.
Die Übergabe der Netze in der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra, der Stadt Mansfeld und der Stadt Gerbstedt erfolgte bis Jahresende 2020. Damit fand die erste Ausbauphase ihren Abschluss.

Grundsätzlich erfolgte und erfolgt eine Förderung des Ausbaus leistungsfähiger Breitbandverbindungen nur, wenn eine Wirtschaftlichkeitslücke beim Ausbau der schnellen Internetverbindungen erkennbar ist. Dies heißt, dass ein Eigenausbau durch die Netzbetreiber unwirtschaftlich ist, weil in einem bestimmten Gebiet zu wenige Kunden die Leistung „schnelles Internet“ ordern.