Kennzeichnung für Jungwölfe

von 8. August 2009

Die auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow vor kurzem nachgewiesenen Wolfswelpen sollen markiert werden. So kann man den Tieren auch mittels Satellit auf der Spur bleiben, wenn diese sich eigene Reviere suchen. Zu den Möglichkeiten einer dauerhaften Markierung und deren Umsetzung wollen Fachleute des Umweltministeriums mit dem Wildbiologischen Büro LUPUS aus Spreewitz (Sachsen) und dem Wolfsbeauftragten des Bundesforstes Altengrabow sprechen.

Nach Sachsen ist Sachsen-Anhalt das zweite Bundesland mit bestätigtem Wolfsnachwuchs. Auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow konnte mittels automatischer Fotofallen und durch Sichtbeobachtung des Wolfsbeauftragten des Bundesforstes Ende Juli belegt werden, dass die seit Mitte 2008 dort ansässigen Wölfe tatsächlich Nachwuchs haben. Wenngleich Hinweise darauf hindeuten, dass der am 6. Juni bei Tucheim geschossene Rüde diesem kleinen Rudel angehörte und damit als Ernährer ausfällt, scheint die Wölfin zumindest diese drei Welpen aufziehen zu können.

Die Jungwölfe können bereits im Alter von einem Jahr das Revier verlassen, um sich einen eigenen Lebensraum zu suchen. Da Sachsen-Anhalt nicht nur mit den übrigen Truppenübungsplätzen bei Klietz, Colbitz und Annaburg über geeigneten Habitatstrukturen verfügt, ist jeder Hinweis auf den späteren Verbleib der Tiere wünschenswert. Die erwogene Kennzeichnung ist daher eine geeignete Methode, dazu nähere Informationen zu erhalten.

In der Wolfsregion des Bundeslandes Sachsen wurden in den vergangenen Jahren bereits über 60 Jungwölfe geboren, über deren Verbleib allerdings nahezu nichts bekannt ist. Deshalb wird dort seit dem vergangenen Jahr unter Beteiligung des Bundesamtes für Naturschutz und des Wildbiologischen Büros LUPUS die Kennzeichnung junger Wölfe verfolgt. Ein im März dieses Jahres gekennzeichneter Jungwolf unternahm inzwischen eine fast 1.000 km lange Wanderung durch die Masuren bis an die Grenze Weißrusslands. Ein weiteres Tier führte ein zweiwöchiger Abstecher in das Bundesland Brandenburg.