“Weites Land” und “Kleine Bäume” im Museum Petersberg

von 26. August 2010

Vom 28. August bis 31. Oktober 2010 wird im Museum Petersberg eine Sonerausstellung gezeigt. Sie vereint Arbeiten von zwei Hobbymalern aus dem Saalekreis und Minibäume aus der Bonsai-Sammlung einer Züchterin aus Borna.

Hans-Jürgen Küster, 1939 in Pommern geboren, studierte nach dem Abitur bis 1966 Landwirtschaftswissenschaften, promovierte 1975 und ging 1996 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Halle in den Vorruhestand. In diesem Jahr begann er mit autodidaktischen Übungen in der Malerei. Dazu besuchte Küster Workshops im Schloss Seeburg und an der Mal- und Zeichenschule Weimar. Außerdem konsultierte er ausgewiesene Künstler wie Karl-Heinz Köhler in Halle und Hans-Christoph Rackwitz in Zörnitz. So konnte der Erfolg nicht ausbleiben. Seit dem Jahre 2000 konnte Hans-Jürgen Küster in zahlreichen Ausstellungen u.a. in Salzmünde, Halle und in Weimar seine Werke präsentieren. Im Museum Petersberg zeigt er eine Auswahl von Landschaften und Gebäuden – seinen Lieblingsmotiven. Dabei malte er vor allem im Umkreis von Salzmünde, aber auch in rechtssaalischen Gebieten bis hinein ins Fuhnetal.

Paul Peuschel wurde im Jahre 1925 im Weinbauort Höhnstedt geboren. Nach dem Besuch der Grundschule erlernte er von 1939 bis 1943 den Beruf eines Maurers und Schornsteinbauers. Anstatt sich in diesen Tätigkeiten profilieren zu können, musste der junge Facharbeiter in den Krieg ziehen. Als er 1945 zurückkehrte, gehörten Bauarbeiter zu den begehrtesten Leuten am Arbeitsmarkt. Aber Paul Peuschel konnte nicht mehr mit Kelle und Richtmaß schaffen – er hatte im Krieg beide Hände verloren. Eine Operation nach der Krukenbergmethode (Spaltung des Unterarmstumpfes zur Wiederherstellung elementarer Greiffunktionen) ermöglichte ihm die Rückkehr ins tätige Leben. Seit Ende der fünfziger Jahre begann er Bilder zu malen. Die ersten Ergebnisse befriedigten ihn überhaupt nicht, aber mittels fleißigen Übens verbesserte sich die Qualität der Abbildungen stetig. Die an einem Eislebener Institut begonnene Umschulung zum Lehrer scheiterte am Unverständnis seiner Umgebung. Einer Tätigkeit beim Betriebsschutz folgten dann bis 1988 lange Jahre als Sachbearbeiter für Transport bei der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft im Schochwitzer Ortsteil Gorsleben. Paul Peuschel präsentiert in Petersberg vor allem Werke in Öl; Landschaften – so u.a. das bemerkenswerte Bild "Blick über Rollsdorf" -, Porträts und Stillleben. Daneben sind einige Kohle- und Bleistiftzeichnungen zu sehen.

Einem ganz anderem Hobby geht Frau Jacqueline Naß aus dem sächsischen Borna nach. Die Keramikerin züchtet in ihrer Freizeit Bonsai-Bäume. Das Besondere an ihren Kreationen ist, dass sie u.a. einheimische Baumarten wie Eiche, Linde und andere in ein Miniaturformat verwandelt.
Das Museum Petersberg ist täglich außer montags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.