2. Landeselterntag Sachsen-Anhalt erfolgreich beendet

von 19. April 2010

2. Landeselterntag Sachsen-Anhalt in Naumburg erfolgreich beendet
Viele Themen wurden besprochen

Die zweite Auflage des Landeselterntages Sachsen-Anhalt ist erfolgreich beendet worden. Etwa 150 Teilnehmer diskutierten über schulische Themen und die Verbesserung der Bedingungen in der Schule für unsere Kinder und Jugendlichen.

Am Freitag, nach einem Rundgang durch die Naumburger Innenstadt, drehte sich eine Podiumsdiskussion mit dem Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, dem Vorsitzenden des Landeselternrates, Karsten Bucksch und weiteren Gästen um das Thema "Externe Klassenzimmer".
Prof. Olbertz sagte: "Wir sind dabei die Lehrpläne so umzugestalten, das wir wieder Mut zur Begrenzung und zur Konzentration auf das wirklich Wesentliche haben. Das wirklich Wesentliche ist, dass die Kinder kommunikationsfähig sind, das heißt also, Kulturtechniken sicher und souverän beherrschen, sich in Wort und Schrift ihrer Muttersprache artikulieren können, dass sie mit unserem Zahlenwerk sinnvoll umgehen können die Grundrechenarten und die wichtigsten Rechenoperationen bis hinein in die Berechnung von Flächen und Raummaßen in der Geometrie wirklich beherrschen und dass Sie drittens sozialfähig sind."
Er sagte weiter: "Dafür brauchen wir Lehrpläne, die ein bisschen Luft zum atmen lassen, die die Kinder nicht in der Stofffülle ersticken lassen und in denen man klassische didaktische Tugenden noch praktizieren kann, nämlich wiederholen, festigen, üben, verweilen und anwenden."
Auf die Frage, nach dem Blick der Schüler für die spätere Berufspraxis sagte Minister Olbertz: "Ich halte es für ganz wichtig, dass die Kinder während der Schulzeit auch ganz handfeste lebenspraktische Erfahrungen machen. Deswegen ist mir übrigens auch so wichtig, dass Technikunterricht gestärkt wird. Dazu gehört übrigens auch die Begegnung mit Bauen, mit Architektur, mit Baumeistern, mit Baustilen, mit Zwecken unterschiedlicher Herkunft mit der Verbindung von Form und Funktion eines Bauwerkes, wo man an die Bauhaus-Tradition wunderbar anknüpfen kann, mit dem Anfassen und Begreifen."

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion wurden die beliebtesten zehn Lehrerinnen und Lehrer Sachsen-Anhalts ausgezeichnet.
Viele tolle Preise der Sponsoren konnten überreicht werden. Für den ersten Platz, den die Hallenser Lehrerin Anett Tuppack belegte, spendierte die Firma Caravan-Rossol GmbH aus Naumburg ein Wochenende in einem Wohnmobil. Die drei Erstplatzierten, die alle aus Halle kommen, wurden noch zu einem Empfang bei der Oberbürgermeisterin der Stadt Halle, Dagmar Szabados, eingeladen.
Der beliebteste Busfahrer, der am Samstag ausgezeichnet wurde, kommt aus Hettstedt und hatte zur Auszeichnung einen ganzen "Fanclub" mitgebracht. Die Schulleiterin der Evangelischen Grundschule in Hettstedt, Kerstin Müller, die bei der Wahl zum beliebtesten Lehrer den neunten Platz belegte und weitere Lehrer waren extra mit angereist um zu gratulieren.

Landeselternrat stellte sich vor und Schüler berichteten über ein Elternabend-Projekt
Steffi John, Vorstandsmitglied des Landeselternrates, berichtete am zweiten Tag über die Arbeit des Landeselternrates. In der anschließenden Diskussion mit den anwesenden Elternvertretern ging es um die Arbeit der Elternräte in den Schulen, die Schulessenversorgung, die Umsetzung der Freitischregelung nach § 72a SchulG LSA und um die Problematik der Ämterhäufung.
Zur Umsetzung der Freitischregelung in den Städten und Landkreisen wurde bemerkt, dass es bisher nur in der Stadt Naumburg eine zweiseitige Lösung gibt. Hier können neben den Eltern auch die Schulen einen Antrag auf die Gewährung eines Freitisches stellen.
Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Bad Bibra stellten ihr Projekt „Crashkurs Computerspiel – Elternabend einmal anders“ vor.
Mit diesem Projekt beteiligten sich die Schüler der 9. Klasse an einem Schülerwettbewerb, an dem fast 50.000 Jugendliche aus Deutschland und Österreich teilnahmen, und erreichten einen zweiten Preis.

Am Samstag punkt 14.00 Uhr wurde der Startschuss für das Landesprojekt "Sicher mit dem Bus zur Schule – Busbegleitung durch Schülerinnen und Schüler" gegeben. Zur Vorstellung der bisherigen Ergebnisse standen die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule "Elsteraue" aus Reuden Rede und Antwort zu ihrem Einsatz als Schulbusbegleiter. Das Projekt wurde bisher nur regional in den Landkreisen Burgenlandkreis und Wittenberg durchgeführt. Da es aber auch aus anderen Landkreisen Anfragen zur Durchführung des Projektes gab, wurde es als Landesprojekt gestartet. Damit werden alle Aktivitäten in den beiden bisherigen Landkreisen und künftig in allen Landkreisen und kreisfreien Städten gebündelt. Dazu waren zwei Busse im Schülerverkehr auf dem Marktplatz als "Ansichtsobjekte" ausgestellt. Sie verdeutlichten, wie ein Bus aussieht, der zur Schülerbeförderung im Linienverkehr eingesetzt wird, einmal ohne Schulbusbegleiter und einmal mit Schulbusbegleitern.