Aufstiegschancen nach wie vor vom Geschlecht abhängig – Plädoyer für Entgeltgleichheitsgesetz

von 27. März 2015

„Die Aufstiegschancen in diesem Land sind nach wie vor vom Geschlecht abhängig“, erklärteBuddeim Parlament. Frauen tragen nach wie vor die größeren Risiken im Erwerbsleben als Männer. Frauen sind diejenigen, die am meisten und vor allem häufig unfreiwillig in Teilzeit und in prekärer Beschäftigung arbeiten. Deshalb hat Altersarmut vor allem ein weibliches Gesicht. Frauen haben zwar gleich gute oder oft auch bessere Berufs- und Bildungsabschlüsse als Männer. In derArbeitswelt werden sie trotzdem oft abgehängt. Sie werden auf gleichen Positionen im Schnitt schlechter bezahlt. Die Lohnlücke liegt aktuell bei rund 22 Prozent.

Frauen werden auch seltener Chefin. Oft gibt es mit der Geburt des ersten Kindes ungewollt den Karriereknick und wieder sind es die Frauen, die größtenteils und oft ungewollt für die unbezahlte Haus- und Erziehungsarbeit zuständig sind. Zusammengefasst zahlt sich Leistung für Frauen weniger aus. „Das ist eine strukturelle Diskriminierung, die abgeschafft gehört!“, soBudde. „Da muss man auch als Gesetzgeber nachhelfen. Es muss der Grundsatz gelten: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Die Dicke der Lohntüte darf sich nicht daran bemessen, wer in der Mittagspause auf welche Toilette geht.“

Buddekritisierte zudem, dass die Bundesrepublik beim Thema auch 2014 das Schlusslicht in Europa geblieben sei. „Damit ist die Lohnlücke nicht nur eine Gerechtigkeitslücke, sie ist auch eine Peinlichkeit!“ Im EU-Durchschnitt verdienen Frauen 16,2 Prozent weniger, in Deutschland sind es eben 22 Prozent. „Das heißt, der Wirtschaftsriese Deutschland ist ein Gerechtigkeitszwerg beim Thema Entgeltgleichheit. Das ist für mich nur schwer erträglich.“