DM-Chef spricht in Halle

von 19. November 2009

"Wir müssen gesellschaftlich neu überlegen, wie der Einzelne zu seinem Einkommen gelangt." Nach Paul Raabe, Hellmut Seemann und Alfred Grosser ist im stadtweiten kulturellen Themenjahr "Arbeitswelten" am 24. November 2009 um 19.30 Uhr Götz Werner, Gründer des Drogeriemarktes dm und streitbarer Verfechter eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle, Gast beim 4. Hallenser Gespräch in den Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale).

"In dieser Welt gäbe es keine Arbeitslosen mehr, denn alle die arbeiten wollen, hätten die Freiheit, sich den Platz in der Gemeinschaft zu suchen, wo sie den sinnvollsten Beitrag leisten können."
Götz Werners am Menschen orientierte Unternehmensphilosophie ist ungewöhnlich, sein Erfolg ist es ebenso. Mit seinen Idealen einer gerechten Gesellschaft und seiner revolutionären Vision eines Gemeinwesens, in dem arbeitet, wer arbeiten will, hat der langjährige Geschäftsführer der Drogeriemarktkette dm in der Vergangenheit für reichlich Diskussionsstoff gesorgt. Im 4. Hallenser Gespräch, moderiert von Dr. Felix Leibrock, Evangelische Akademie Sachsen-Anhalts e.V., spricht Götz Werner über die Beweggründe seines gesellschaftlichen Engagements, sein Verständnis vom Begriff des Unternehmers, vom vertrauensvollen Umgang mit Beschäftigten, flachen Hierarchien in Firmen und Betrieben und der Rolle von Wissenschaft und Religion bei der Diskussion großer gesellschaftlicher Herausforderungen. Dabei zeigt er eindrucksvoll, dass Verantwortung für die Gemeinschaft auch von privater Seite umfassend sein kann.

"Den Menschen Faulheit zu unterstellen ist unfair, und es wird auch der Wirklichkeit nicht gerecht. Das zeigt mir meine Erfahrung als Unternehmer. Denn Arbeit vermittelt den Menschen das Gefühl und Bewusstsein, gebraucht zu werden und anerkannt zu sein im sozialen Netzwerk."
Für seine Unternehmensphilosophie, die auf Grundwerten wie Vertrauen und Respekt beruht, erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. 2005 gründete Götz Werner die Initiative "Unternimm die Zukunft" und setzt sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein. Mit seinen provozierenden Ideen, die nur scheinbar im Widerspruch zum eigenen Erfolg stehen, verblüfft der sozial engagierte Unternehmer seitdem in Medienauftritten, öffentlichen Diskussionen und Publikationen.