Ein Lutheraner in Sibirien

von 27. März 2009

In seinem packenden Vortrag „KAMTSCHATKA. Feuer und Eis in Sibiriens fernstem Osten“ zeichnet der Geophysiker, Vulkanologe und Bergsteiger Steffen Graupner der Universität Jena am Dienstag, den 1. April, 18.00 Uhr im Englischen Haus der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) ein Bild der direkt erlebbaren geologischen Urgewalten aus der Schöpfungsgeschichte unseres Planeten:

Umtost von Nordpazifik und ochotskischem Meer gilt die Halbinsel Kamtschatka am östlichen Rand Russlands als Land der Kontraste und Extreme. Heiße Quellen und schweflige Fumarolen dampfen neben mächtigen Gletschern. Riesige Braunbären und Elche streifen über erstarrte Lavaströme und durch dichte Taigawälder. Flüsse voller Lachse mäandern vom Gebirge hinab ins Meer. Die scheinbar zeitlose Stille wird nur vom gewaltigen Grollen der Vulkaneruptionen unterbrochen. Über Jahrhunderte hinweg Verbannungsort des russischen Reiches und über Jahrzehnte streng bewachte sowjetische Militärbasis, ist Kamtschatka erst seit dem Zerfall der Sowjetunion Reiseziel Wagemutiger.

Einen der ersten umfangreichen Beiträge zur geografischen, naturwissenschaftlichen und ethnologischen Erforschung Kamtschatkas leistete der vom Hallischen Pietismus geprägte Arzt und Naturforscher Georg Wilhelm Steller (1709-1746) bereits im frühen 18. Jahrhundert. Die Vortragsreihe „Ein Lutheraner in Sibirien. Zum 300. Geburtstag Georg Wilhelm Stellers“ erinnert an seine bedeutenden Leistungen und zeigt die Aktualität der Stellerschen Forschungen für das Leben der indigenen Bevölkerung Sibiriens auf.