Frauentags-Aktion für mehr Anerkennung

von 8. März 2021

Frauen leisten während des Lockdowns systemrelevante Arbeit und sind in der Corona-Krise mehr denn je einem größeren Gesundheitsrisiko bei Familienbesuchen, Notbetreuung sowie Kontakten zu vielen Haushalten etc. ausgesetzt. Andererseits haben sie zurzeit mit einem erhöhten Arbeitsaufwand zu kämpfen: Egal ob es sich dabei um die Kinderbetreuung, die Hausarbeit oder eventuell um das Pflegen älterer oder kranker Familienmitglieder handelt – die Arbeitszeit ist zunehmend entgrenzt durch Elternkontakte, die Abläufe der Digitalisierung und die Schwierigkeit, alle Kinder und Jugendlichen unter diesen Bedingungen „mitzunehmen“. Sind eigene Kinder vorhanden, muss vormittags parallel zur beruflichen Betreuung der Kita- oder Schulkinder und Studierenden auch die Betreuung eigener Kinder im Homeschooling geleistet werden. „Nicht selten arbeiten Frauen und Mütter bis spät in die Nacht. Zwei Hände reichen derzeit zur Erfüllung der anfallenden Arbeiten und familiären Aufgaben oft nicht mehr aus. Frauen leisten gerade Enormes für unsere Gesellschaft, die persönliche, berufliche und finanzielle Anerkennung wird ihnen aber vielfach verwehrt“, sagte Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt, bei der Übergabe an Ministerin Grimm-Benne.

Die GEW Sachsen-Anhalt hatte dazu aufgerufen, dass die Pädagoginnen einen Abdruck ihrer Hände auf einem DIN-A4-Blatt bunt und individuell gestalten. Darauf sollten sie notieren, was sie alles in der Krise leisten, welche Forderungen sie an die Politik und welche Verbesserungsvorschläge sie haben. Mit vielen kreativen Einsendungen haben die Frauen ihrem Protest einen starken Ausdruck verliehen. Die GEW sieht eine Aufwertung der sozialen und pädagogischen Berufe als dringend geboten an. Außerdem müssen von der Politik Regeln und Strukturen geschaffen werden, die es Frauen und Männern ermöglicht, gleichberechtigt über die Verteilung und Gestaltung der Arbeits-, Sorge- und Betreuungsaufgaben und -zeiten zu entscheiden.