Hinaus zum Internationalen Frauentag!

Hinaus zum Internationalen Frauentag!
von 8. März 2022

“Das Patriarchat existiert weiterhin. Es gibt eine zwischen Männern und Frauen klaffende Lohnlücke von 21 Prozent. Jede Form von Erziehungs- und Sorgearbeit ist im Privat- und Berufsleben ungerecht verteilt. Häusliche und sexualisierte Gewalt gegen Frauen ist viel zu verbreitet und das Recht auf körperliche Selbstbestimmung ist weiterhin umkämpft. Darüber hinaus werden Menschen, die nicht in das vermeintlich biologische System der zwei Geschlechter passen, diskriminiert und ausgegrenzt – das endlich abzuschaffende sogenannte Transsexuellengesetz ist dafür ein Beispiel.

Es ist bekanntlich nicht einfach, etwas so Grundlegendes zu verändern – aber es ist notwendig. Wir müssen Geschlechterrollen aktiv hinterfragen und kritisieren. Aber vor allem müssen wir die konkreten Voraussetzungen dafür schaffen, dass Menschen aus dieser Diskriminierung ausbrechen können. Die Lohnlücke muss gesetzlich verboten werden, vermeintlich weibliche Berufe müssen deutlich besser bezahlt werden. Beratungsstellen gegen häusliche und sexualisierte Gewalt müssen endlich ausreichend finanziert werden, jede Kommune muss ausreichend Plätze in Frauenhäusern unterhalten können.

Die Vielfalt der Geschlechter und die Kritik sexistischer Diskriminierung muss Teil des Lehrplans sein und durch öffentlich finanzierte Bildungsangebote ergänzt werden. Dazu muss die Politik feministische Akteur:innen als Partner:innen begreifen und sich mit ihnen solidarisieren, wenn sie v.a. von Rechtsextremen denunziert oder bedroht werden. In diesem Sinne werden wir heute nicht nur unsere traditionellen Nelken an die Hallenserinnen verteilen, sondern auch an den Demonstrationen zum feministischen Kampftag teilnehmen.”