Wo geht’s denn hier zum Aufschwung?…

von 31. Dezember 2010

Wo geht’s denn hier zum Aufschwung?…

fragte eine ältere Dame aus dem Westen meinen Hausmeister. Und der wies ihr den Weg: „Immer da entlang. Immer den Bach runter.“

Gemeindebund-Präsident Roland Schäfer sieht ganz schwarz und durch die Finanzlöcher die „lokale Demokratie bedroht.“ Mit 11 Milliarden Defizit schließen die Gebietskörperschaften in diesem Jahr ihre Haushaltsbücher, das sind 3,8 Milliarden mehr als 2009 und ein Ende ist nicht abzusehen. Im westlichen Nordrhein-Westfalen stehen mittlerweile 30 Prozent der Städte und Gemeinden unter Zwangsverwaltung. Und da hat Schäfer durchaus Recht, in einer Stadt unter Zwangsverwaltung ist der Stadtrat nur noch ein Kasperletheater. Wenn das Geld regiert, kann der Abgeordnete nur noch nicken und selbst wenn er den Kopf schüttelt, dann nur aus resignativer Euphorie. Denn das Geld hat schließlich immer Recht, nicht die Partei.

Nun fragen sich viele Menschen am Ende eines Jahres, was das alte gebracht hat und das neue bringen wird. Was wir im nächsten Jahr bestimmt haben werden, ist das Finanzloch (im großen wie im eigenen Portemonnaie) und das wird immer größer, weil ja alles wachsen muss. Und wir haben die Löcher in den Straßen, die auch wieder gewachsen sind, wodurch wiederum das Finanzloch vergrößert wird. Daraus folgt dann, dass wieder weniger Straßen… Die Löcher befruchten sich sozusagen gegenseitig. So hat eben immer alles miteinander zu tun, da können wir uns dann nachdenklich den Schädel kratzen und denken: Minus mal Minus ist Plus? Dabei haben Finanzlöcher und Straßenlöcher eine großartige Gemeinsamkeit: Sie sind zu nichts gut. Die einen brechen Achsen, die anderen des Lebens Rückgrat der Stadt. Man sollte sie einfach begrünen, die sind bestimmt fruchtbar.

Es gibt eine Frau, die in jungen Jahren ein ausgeprägtes Talent hatte, Finanzen zu verwalten sowie Raubüberfälle und andere militante Aktionen zu planen. Zwei Jahre verbrachte sie in verschiedenen Gefängnissen und wurde gefoltert. Jetzt ist sie Brasiliens Präsidentin. Wir haben auch ein weibliches Oberhaupt, die uns im nächsten Jahr erhalten bleibt. So verschieden können Frauen sein.

Ich bin ja dafür, dass die Chinesen Halle komplett übernehmen, auch wenn da Kommunisten dabei sind. Damit haben wir doch unsere Erfahrungen. Die Chinesen sollen eigentlich ganz nett sein und lächeln immer, zumindest sieht es so aus. Und sie haben genug Kohle. Gut, unser berühmtes Naschwerk hieße dann Hallolenkugeln. Und im Lathaus säße ein Bülgelmeistel odel eine Bülgelmeistelin. Aber das ist doch besser als lauter Löcher, die zu nichts gut sind. Dann träfe der alte Kalauer zu: Die Deutschen sind ein kleines, zänkisches Bergvolk am Rande Chinas.

Aber bringen wir erst einmal die Silvesternacht hinter uns. Mein Kater weiß dann immer nicht wohin mit sich. Er hat einfach Angst. Und ich frage mich, ist das nun der angekündigte Terrorismus oder einfach nur ein Freudenfeuer? Oder beides?

Guten Rutsch. Es wird alles besser – wenn es alle wollen.

Friedrich Ohnzorn