Lokführerstreiks gehen bis Montag

von 6. Mai 2011

Die bis Freitagmittag geplanten Lokführerstreiks bei den Privatbahnen werden teilweise bis Montag verlängert. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft zu Protesten bei den Unternehmen der Veolia Verkehr Deutschland GmbH und der AKN Eisenbahn AG auf. Betroffen davon sind auch der Harz-Elbe-Express sowie die Mitteldeutsche Regiobahn, die beiden auch den Hauptbahnhof in Halle (Saale) anfahren. Bis 9. Mai, 2 Uhr, ist nun mit Zugausfällen zu rechnen. Der HEX hat einen Busnotverkehr eingerichtet. Auf Teilstrecken verweist man auch auf die parallel verkehrende Deutsche Bahn.

„Die Entscheidung die Streiks zu verlängern, ist eine Reaktion auf die zunehmende Willkür und Rücksichtslosigkeit der Arbeitgeber“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Offenbar verlieren die Führungskräfte in den Unternehmen langsam jede Beißhemmung. Doch die GDL wird nicht tatenlos zusehen, wie ihre Mitglieder massiv eingeschüchtert und unter Druck gesetzt werden sollen.“ Veolia hatte die streikenden Mitarbeiter ausgesperrt. „Widerrechtlich“, wie die GDL sagt. „Wer aussperrt, zeigt zwei mehr als unschöne Seiten seiner verantwortungslosen Handlungen auf“, so Weselsky. „Erstens ist die Aussperrung in Deutschland seit Jahrzehnten nicht mehr als Mittel des Arbeitskampfes angewandt worden. Dass ausgerechnet ein französischer Großkonzern in unserem Land zum härtesten und rechtlich umstrittensten Arbeitskampfmittel greift, ist bezeichnend. Zweitens lässt die durch die Aussperrung verursachte Beeinträchtigung der Fahrgastbeförderung klar erkennen, dass die Fahrgäste in dem schmutzigen Spiel von Veolia nichts anders sind als der Spielball zur Befriedigung ihrer Profitgier.“

Veolia begründet die geringen Löhne damit, dass man so wettbewerbsfähiger sei. Die Löhne würden zudem die aktuelle Marktlage widerspiegeln. Das private Bahnunternehmen zahlt derzeit weniger als die Deutsche Bahn. Die GDL will nun einheitliche Tarifverträge. Einige Bahnunternehmen haben sich darauf eingelassen. Veolia kämpft weiter. „Die GDL ist angetreten, um im gesamten Lokomotivführermarkt für ein einheitliches Einkommen und damit gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu sorgen“, sagt GDL-Chef Weselsky. „Wer allerdings mit Lügen, Heuchelei, Einschüchterung und Bedrohung unserer Mitglieder arbeitet, muss wissen, dass wer Wind sät, Sturm ernten wird.“