370.000 Euro für hallesche Feuerwehr

von 29. Juli 2009

Mit Verspätung kam Innenstaatssekretär Rüdiger Erben am Mittwochmittag in Halle (Saale) an. Doch bei dem Grund des Besuchs wartet man gern. Denn Erben hatte einen Zuwendungsbescheid für die Stadt im Gepäck. 373.187,50 Euro gibt es aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung. Das Geld fließt in den Katastrophenschutz.

119.437,50 Euro erhält die Saalestadt zum Kauf eines Abrollbehälters „BHP 50“. Hierin können bei einem Katastrophenfall bis zu 50 Betroffene pro Stunde behandelt werden. Weitere 253.750 Euro stehen für den Kauf eines Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF 20/16 bereit.

Im Rahmen der Umsetzung des Konjunkturpaktes II der Bundesregierung wird das Innenministerium landesweit insgesamt ca. 7 Millionen Euro für die nachhaltige Stabilisierung des Sicherheitsniveaus im Katastrophenschutz einsetzen.

Die Entscheidung für den Einsatz der Mittel folgt einem Ausstattungskonzept zur Ergänzung des Katastrophenschutzes, auf das sich Bund und Länder 2007 geeinigt hatten. Es sieht vor, dass der Bund in Zukunft konkret am Bedarf orientierte Spezial­ressourcen bereitstellt und die Länder ihrerseits gewährleisten, die darauf abgestimmten Katastrophenschutzstrukturen vorzuhalten.

Im Zuge dieser Maßnahmen erhalten alle Landkreise und kreisfreien Städte Zuwendungsbescheide für die Beschaffung eines Wechselladerfahrzeugs mit Abrollbehälter (Kosten 300.000 Euro) und für ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (Kosten 290.000 Euro). Da die Stadt Halle bereits über ein derartiges Wechselladerfahrzeug verfügt, wird mit dem Zuwendungsbescheid die ergänzende Beschaffung des Abrollbehälters, dessen Gesamtkosten sich auf 136.500 Euro belaufen, ermöglicht. 75 Prozent der Kosten werden mit den Mitteln des Bundes abgedeckt, weitere 12, 5 Prozent werden vom Land getragen. Die übrigen 12,5 Prozent sind durch die Stadt Halle als Eigenanteil zu erbringen.

Bei dem Wechselladerfahrzeug handelt es sich zunächst um einen herkömmlichen LKW mit 18 t Gesamtgewicht und einem Ladekran. Der Abrollbehälter "MANV 50" enthält eine rettungsdienstliche Beladung für 50 Behandlungsplätze, Zelte und Stromerzeuger. Im Falle eines Großschadensereignisses kann somit eine Rettungsstation vor Ort aufgebaut werden.

Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug ist ein Allrad-Fahrzeug, in dem neun Feuerwehrleute Platz finden. Neben einer Standardbeladung für technische Hilfeleistungen (hydraulischer Rettungsgeräte mit Schere, Spreizer, Rettungsstempel, Hebekissen, Kettensägen, Trennschleifer, Tauchpumpen etc.) enthält es die vollständige Ausrüstung für einen Löschangriff mit einem Wassertank von mindestens 1.600 Liter Fassungsvermögen. Eine Schiebleiter zur Menschenrettung und ein Lichtmast zur Einsatzstellenbeleuchtung sind weitere Ausstattungsmerkmale für dieses Fahrzeug.