Alle 2:37 Minuten ein Verbrechen

von 24. Februar 2010

Die Zahl der Straftaten in Sachsen-Anhalt ist im vergangenen Jahr gesunken. Das geht aus der Kriminalstatistik hervor, die Innenminister Holger Hövelmann am Mittwoch vorstellte. „Auch die Häufigkeitszahl, die Anzahl der Straftaten bezogen auf 100.000 Einwohner, ist gesunken“, so der Minister. Ein Anstieg sei allerdings bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten sowie bei Straftatbeständen mit dem Tatmittel Internet zu verzeichnen.

Insgesamt gab es im letzten Jahr in Sachsen-Anhalt 200.724 Straftaten, ein Rückgang um 5.945 Fälle. 113.165 Straftaten konnten aufgeklärt werden, ein Plus von 1.173 Fälle. Die Gesamtaufklärungsquote beträgt 56,4 Prozent für das Jahr 2009. 56.061 aller Straftäter waren männlich, 18.616 weiblich. Registriert wurden auch 5.118 Ausländer, die Straftaten begangen haben. In Magdeburg ist die Gefahr, Opfer eines Verbrechens zu werden, am höchsten. Hier wurden im vergangenen Jahr 13.377 Straftaten auf 100.000 Einwohner registriert. Halle liegt auf Platz zwei mit 11.993. Landesweit liegt der Durchschnitt bei 8.427.

Der Diebstahl insgesamt hat mit 40,5 Prozent den höchsten Anteil an der Gesamtkriminalität. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Rückgang um 3,0 Prozent zu verzeichnen. Sonstige Straftaten gemäß StGB wurden mit einem Anteil von 24,1 Prozent an der Gesamtkriminalität registriert. Gegenüber dem Jahr 2008 hat sich der Anteil um 0,3 Prozent erhöht.

Die Sachbeschädigung hat im Jahr 2009 einen Anteil von 14,9 Prozent an der
Gesamtkriminalität. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Rückgang um 0,2 Prozent zu verzeichnen.

Der Anteil der Vermögens- und Fälschungsdelikte (Formen des Betrugs, der Unterschlagung sowie Urkunden-, Geld- und Wertzeichenfälschungen) stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum um 2,3 Prozent.

Die Straftatenhauptgruppe Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit hat einen Anteil von 13,2 Prozent an der Gesamtkriminalität. Gegenüber dem Vorjahr ist eine Zunahme um 0,4 Prozent festzustellen.

Der Anteil der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung hat sich mit 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Diese Straftatenhauptgruppe beinhaltet unter anderem Delikte der Vergewaltigung, der sexuellen Nötigung sowie des sexuellen Missbrauchs von Kindern und von Schutzbefohlenen.

Unverändert blieb der Anteil der Straftaten gegen das Leben bei 0,1 Prozent an der Gesamtkriminalität.

Die Straftaten im Bereich der strafrechtlichen Nebengesetze sind mit 4,2 Prozent an allen erfassten Fällen um 0,1 Prozent gestiegen.