Energiewende gefährdet Wettbewerbsfähigkeit

von 17. Dezember 2012

„Die Deutlichkeit der Aussagen wird manchen überraschen, vermittelt doch die Politik noch immer den Eindruck, Wirtschaft und Bevölkerung stünden geschlossen hinter der Energiewende“, so Dr. Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK). „Die Ergebnisse unseres Stimmungstests zeigen: Weit gefehlt! Wer die Realität in den Betrieben kennt, wundert sich nicht: Die Kostensteigerungen für Energie – zumal die politisch induzierten – sind mehr als bedenklich.“

Vor allem Industrieunternehmen sähen Probleme, und darunter seien nun einmal in Sachsen-Anhalt viele energieintensive mit hohem Stromverbrauch. Freilich träfen die immer weiter steigenden Energiepreise auch viele andere Unternehmen sehr hart und seien mittlerweile „ein absoluter Standortnachteil“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer und fordert: „Die Politik muss handeln: Runter mit dem staatlichen Anteil am Strompreis!“ Laut Umfrage sähen lediglich zehn Prozent der Unternehmen in Sachsen-Anhalt im weiteren Ausbau erneuerbarer Energien einen Weg zu einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung. Das sei deutlich weniger als in anderen Ländern. Thomas Brockmeier: „Kein Wunder! Bei uns sind die Folgen der Energiepolitik längst spürbar. Da jubeln viele über Sachsen-Anhalts Spitzenplatz beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Über die damit verbundenen bundesweit höchsten Netznutzungsentgelte jubelt niemand. Die Pläne der Landesregierung, die erneuerbaren Energien über die Bundesziele hinaus zu forcieren, lehnen wir ab.“

Das IHK-Energiewendebarometer ist das Ergebnis einer bundesweiten Befragung der IHKn zu den Auswirkungen der Energiewende im Herbst 2012. Insgesamt haben sich mehr als 2300 Unternehmen beteiligt.