Es krachte, zischte, blubberte

von 7. Juli 2012

 Wissenschaft muss nicht staubtrocken sein. Sondern Wissenschaft kann auch Spaß machen, fesseln, mitreißen, begeistern. Am Freitag war das wieder einmal gelungen. Tausende Hallenser, aber auch Besucher aus dem Umland, zig es zur mittlerweile elften Langen Nacht der Wissenschaften. Mehr als 300 Veranstaltungen lockten. Da war zum Beispiel die Mathematik-Vorführung am Uniplatz. Herr Hokus und Frau Pokus waren hier zu Gange. Die Besucher erfuhren hier unter anderem, dass die richtig getippte Zahl der Würfelaugen keinesfalls etwas mit Zauberei zu tun hat. Viel mehr ergeben die gegenüberliegenden Seiten an einem Spielwürfel 7. Für die spätere Lösung ein wichtiger Punkt.  Wer es etwas romantischer angehen lassen wollte, gerade auch zum Tag des Kusses, den zog es in den botanischen Garten. Die Moritzburg als Kunstmuseum beteiligte sich ebenfalls. Dort wird in Zusammenarbeit mit der Leopoldina die Schau „Das Antlitz der Wissenschaft“ gezeigt. Die Leopldina selbst in ihrem „Weißen Haus“ auf dem Jägerberg wurde ebenfalls zum Pilgerort vieler neugieriger Hallenser. Gleich in unmittelbarer Nähe hatte die Improvisationstheatergruppe „Stabile Seitenlage“ ein wissenschaftliches Programm für alle Rätselfreunde parat. Die Schauspieler präsentierten in pantomimischer Form bedeutende Personen der Stadtgeschichte wie Julius Kühn oder Stadtbaumeister Wilhelm Jost.  Immer wieder beleibt, vor allem bei Familien, ist das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie. Schließlich dürfen hier die kleinen Gäste selbst experimentieren. Bei der Straße der Experimente erfuhren die Kinder unter anderem, dass eigentlich so ein grünes Blatt aus viel mehr Farben besteht. Außerdem wurde Geheimtinte angerührt. Hauptzutat: Rotkohlsaft. Am Ende gab es dann sogar ein Diplom für alle Teilnehmen. In den verschiedenen Uni-Instituten wie Pharmazie, Chemie und Biochemie gab es ebenfalls Wissenschaft zum Anfassen. Da wurde zum Beispiel gezeigt, wie sich Rubine auch chemisch herstellen lassen. Im Glasblasen konnten sich Besucher probieren oder selbst Salben anrühren.  Um Fledermäuse und Schmetterlinge ging es im Helmholtz-Zentrum. Vorgestellt wurde auch die Computertomographie. Doch nicht etwa am Menschen, sondern am Boden. Und wenn die Kinder dann doch etwas zuviel von der Wissenschaft hatten, gab es direkt nebenan auch noch eine Strohburg zum Herumtollen. Sogar auf einem Traktor durfte man Platz nehmen. Unterdessen konnten die Eltern und Großeltern im Institut für Geologie in alten Karten und Atlanten stöbern. Ein 150 Jahre alter Stadtplan von Halle zeigte auf, was sich seit dem in der Stadt verändert hat. Außergewöhnliche Möbelstücke, nämlich aus Hanf, Harz und Holz, gab es im Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik zu sehen.  Eines der großen Highlights war dann das Feuerwerk am von.Seckendorf-Platz. Es sollte die Entwicklung der Pflanzen im Jahresverlauf darstellen. Verantwortlich dafür zeigten sich übrigens die Informatiker verantwortlich. Die hatten eine computergesteuerte Zündanlage gebastelt.  Während im vergangenen Jahr die Sonderbusse noch im Halbstundentakt auf Tour waren, rollten die Busse diesmal sogar alle 15 Minuten. Eine gute Entscheidung mit Blick auf den Andrang. Zu Spitzenzeiten hätten es sogar durchaus noch engere Verbindungen sein können.